Eifel – Burn-out eines Nikolaus: Weil er sich auf seiner Geschenketour quer durch ein Eifeldörfchen verausgabt hat, ist ein Nikolaus, nachdem er vorschriftsmäßig Bart und Mantel abgelegt hatte, auf der Theke einer Gastwirtschaft fest eingeschlafen. „Selbst auf festes Zurufen hat er nicht reagiert“, sagte der Inhaber der Wirtschaft. Nach anderthalb Stunden kam der junge Mann wieder zu sich.
Der Nachwuchs-Nikolaus hatte zuvor noch ein Damenkränzchen beglückt – fälschlicherweise, wie sich herausstellte. Die vier Damen, die ein Weihnachtsmenü in einem separaten Raum zu sich nahmen, hatten den heiligen Mann gar nicht bestellt. Stattdessen sollte ein kleiner Junge beschenkt werden. Der aber war bereits zu Bett gegangen, weil der Nikolaus während seines Ganges durch die Gemeinde einigermaßen in zeitliche Verdrückung geraten war. Artig sang das Damen-Quartett dem unerwarteten Gast muntere Lieder und wurde dafür mit Schoko-Kokos-Riegeln belohnt. Die Damen machten am späteren Abend Augen, als sie den Nikolaus erneut antrafen – diesmal in Zivil schlafend auf einer breiten Holztheke. Sie stimmten erneut besinnliche Lieder an, ohne dass diese das Ohr des gestressten Nikolaus erreichten. Der hatte, wie sich herausstellte, fast in jedem Haus zwar die große Tasche ausgeleert, im Gegenzug jedoch hier und da einen „Ehrensold“ in flüssiger Form zu sich genommen.
Von unserem Redakteur Thomas Brost