London – Diese Frage gab in dieser Woche vielen Briten keine Ruhe: Wer gewinnt den Friedensnobelpreis 2012? Vor der Bekanntgabe am Freitag in Oslo stieg im wettverrückten Königreich eine Welle von verschiedenen Spekulationen und Prognosen, wobei manche Inselbewohner auf recht ungewöhnliche Kandidaten setzten.
20:1 stehen in Großbritannien die Wetten, dass Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl den Friedensnobelpreis bekommt.
Der irische Wettanbieter Paddy Power räumt der afghanischen Menschenrechtlerin Sima Samaar die zweithöchsten Chancen (5:2) ein. Auf Platz Drei stand gestern die tunisische Bloggerin Lina Ben Mhenni (10:1). Es folgten der ägyptische Aktivist Wael Ghonim (12:1) und der Wikileaks-Begründer Julian Assange (20:1). Auch Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl hatte es überraschend in die Top 10 geschafft (20:1). Dabei setzten manche Briten auch auf Facebook (33:1) und die Europäische Union (40:1). Die Liste der Kandidaten schloss der Rocksänger und Weltverbesserer Bono ab, dem offenbar nicht mehr viele den Erfolg zutrauen. Die Quote für Bono stand bei 100:1.
Wie stirbt Harry Potter? Auch darauf hatten die Briten 2006 gewettet.
Die populärsten Wetten-2011 betrafen natürlich die Hochzeit bei den Windsors. Würde Prinz Harry als Williams Trauzeuge den Ring vergessen? (Quote: 38:1) Oder hat sich Kate ihr Hochzeitskleid von Victoria Beckham schneidern lassen? (39:1). Jetzt also der Friedensnobelpreis. Während Gene Sharp noch relativ gut bekannt ist, dürften viele Briten von manchen anderen Favoriten der Buchmacher noch nie etwas gehört haben.
Von Alexei Makartsev