Dass der nach elf Saisonspielen noch sieglose Tabellenletzte der Fußball-Kreisliga A 1 ein hartes Jahr zu bestreiten hat, wussten Mannschaft, Trainerteam und Vorstand nach dem personellen Umbruch im Sommer schon vor dem ersten Anstoß. Für die A-Klasse oder die Kreisliga C melden? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Friesenhagener Verantwortlichen im Sommer. Sie entschieden sich für die erste Variante und nahmen ein Jahr mit vielen Niederlagen in Kauf, weil die mittelfristige Planung ohnehin in Richtung B-Klasse hinausläuft. „Wir wollen dort in den nächsten Jahren eine gute Rolle spielen, und wenn es irgendwann wieder hinhaut, vielleicht um den Aufstieg mitspielen“, erklärt Reifenrath die Pläne. Lose Gespräche geben Hoffnung, dass einige Jugendspieler dann wieder für ihren Heimatverein auflaufen wollen. So sollen weitere Abgänge aufgefangen werden. Denn auch vom aktuellen Personal haben mehrere Spieler erklärt, nur in dieser Saison auszuhelfen.
Am Samstag, 16 Uhr, eröffnet die DJK den zwölften Spieltag mit einem Auswärtsspiel bei der SG Hammer Land Bruchertseifen, dem Tabellenzwölften, der vier seiner fünf jüngsten Partien verloren hat. „Wenn wir komplett sind, ist gegen die anderen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel auch ein Sieg möglich“, glaubt Kevin Reifenrath. Nur von komplett sein, ist das Schlusslicht aktuell weit entfernt. Justus Eiteneuer wird nach seiner schweren Knieverletzung erst im neuen Jahr wieder spielen können. Das gleiche gilt für Reifenrath selbst, der an einer Herzmuskelentzündung laboriert.
Frust spürt der Spielertrainer nicht: „Im Verein und Trainerteam funktioniert es trotz der Ergebnisse gut. Alle wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können und verstehen, dass es um den Zusammenhalt geht.“
Der Blick auf die anderen Plätze: Jörg Mockenhaupt kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück
SG Guckheim – Sportfreunde Schönstein (Sonntag, 15 Uhr). In den Partien gegen die Mannschaften auf Augenhöhe im Abstiegskampf liefern die Sportfreunde Schönstein ab. Nach den Siegen gegen Friesenhagen und Neunkirchen war auch der Dreier gegen Herdorf sehr wichtig. „Am Sonntag müssen wir wieder alles geben, um etwas mitnehmen zu können“, weiß Spielertrainer Marcus Meyer vor dem Gastspielen bei der jungen, starken Guckheimer Mannschaft, die seit sechs Partien ungeschlagen ist. „Wir haben ein paar kranke Leute, aber ich hoffe, dass sie bis Sonntag wieder fit sind“, sagt Meyer.
SG Herschbach – VfB Niederdreisbach (Sonntag, 15 Uhr, in Salz). „Herschbach war für mich immer eine solide Mannschaft, aber wie sie sich in dieser Saison gesteigert haben, ist schon beeindruckend“, zieht Niederdreisbachs Trainer Dennis Reder den Hut vor dem Tabellenführer. Für den VfB ist es an der Zeit, die Kurve zu bekommen. „Die Punktabstände sind noch eng. Deshalb wären Siege jetzt besonders wichtig. Herschbach ist dabei aber natürlich ein richtiger Brocken“, weiß Reder um die anspruchsvolle Aufgabe, die am Sonntag wartet. Das Pech reißt beim Tabellenneunten nicht ab. Kevin Buchner zog sich bei der Niederlage gegen Guckheim eine schwere Knieverletzung zu, die mindestens genauso schwer wiegen dürfte wie das 1:2 am vergangenen Wochenende.
VfB Wissen II – SG Westerburg II (Sonntag, 15 Uhr). Bevor die VfB-Zweitvertretung in den nächsten Wochen (inklusive Kreispokalspiel) dreimal in Folge auswärts antreten muss, empfängt der Tabellenvierte auf dem heimischen Hartplatz die formstarken Westerburger zum Duell der Rheinlandliga-Reserven. Drei Siege in Folge auf Wissener Seite und sechs Punkte aus vier Partien bei Westerburg zeigen, dass beide Mannschaften derzeit gut drauf sind. „In den letzten Spielen, insbesondere gegen Neunkirchen, hat sich erneut gezeigt, dass es oft nicht ausreicht, nur Fußball zu spielen. In diesen Partien entscheiden häufig auch der Charakter und die Einstellung der Mannschaft darüber, ob das Spiel gewonnen werden kann.
Diese Mentalität aus der Vorwoche benötigen wir auch gegen Westerburg. Es wird wichtig sein, konzentriert zu bleiben, diszipliniert zu spielen und wenig zuzulassen“, so VfB-Spielertrainer Emre Bayram.
SG Mittelhof – SG Neunkirchen (Sonntag, 15 Uhr). Genau zwei Mannschaften aus der Kreisliga A 1 holten aus den jüngsten drei Begegnungen null Punkte. Diese duellieren sich am Sonntag in Hövels. Das Problem der Gastgeber liegt im Toreverhindern. 14 Gegentreffer in den Partien gegen Wissen (2:6), Niederfischbach (2:3) und Weitefeld (2:5) sind zu viel.
SG Weitefeld – SV Niederfischbach (Sonntag, 15 Uhr). Jörg Mockenhaupt kehrt am Sonntag dorthin zurück, wo er acht Jahre lang als Trainer an der Seitenlinie stand. Der Niederfischbacher Coach freut sich auf ein besonderes Spiel in Weitefeld. Trotz des guten Drahtes zur SG will er die Punkte dort nicht zurücklassen. Dafür ist die Dichte an der Tabellenspitze zu groß. Nach der Niederlage der „Adler“ im Spitzenspiel gegen die SG Rennerod braucht der Tabellendritte beim Bezirksliga-Absteiger wieder einen Dreier um dem neuen Spitzenreiter auf den Fersen zu bleiben.
SG Herdorf – SG Rennerod (Sonntag, 15 Uhr). Zwei Zahlen genügen, um Herdorfs Problem und Rennerods Qualität gegenüberzustellen. Während die Gastgeber in elf Ligaspielen erst zwölf Tore erzielt haben, steht Gäste-Goalgetter David Quandel bereits bei 18 Treffern. „Nach der schwachen Leistung gegen Schönstein gilt es, gegen den klaren Favoriten aus Rennerod primär die Defensive zu stabilisieren und wenig zuzulassen. Wir haben in den Spielen gegen die oberen Fünf gute Leistungen gezeigt und werden dies auch gegen Rennerod leisten“, ist Herdorfs Trainer Tim Zimmermann guter Dinge, dass seine Spieler alles in die Waagschale werfen werden.