Rheinland-Pfalz
Ausbildungsstart in Rheinland-Pfalz: Trotz Zuwachs noch viele offene Stellen
Ausbildung
An der eigenen Zukunft feilen: Für Tausende junge Rheinland-Pfälzer beginnt am Donnerstag ein neuer Lebensabschnitt. Der Ausbildungsstart steht bevor. Dennoch sind noch viele Stellen unbesetzt.
Jan Woitas. picture alliance/dpa/dpa-Zentral

Für Tausende junge Rheinland-Pfälzer beginnt am Donnerstag ein neuer Lebensabschnitt: Der Ausbildungsstart steht bevor. Die Zahl derjenigen, die sich für eine duale Berufsausbildung entscheiden, steigt, melden die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern. Dennoch sind noch viele Stellen unbesetzt.

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Kurz vor dem Ausbildungsstart am 1. August klagen noch viele Betriebe im Land über unbesetzte Ausbildungsstellen – obwohl es insgesamt eine leichte Zunahme bei den eingegangenen Ausbildungsverhältnissen gibt, wie die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) melden. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die vier IHKs im Bundesland mit 7586 eingetragen Ausbildungsverhältnissen (Stand 30. Juni 2024) ein Plus von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Gleichzeitig führt der hohe Bedarf der Betriebe an Auszubildenden dazu, dass noch sehr viele Ausbildungsstellen unbesetzt sind“, stellt Holger Bentz fest. „Es gibt also auch für kurzentschlossene Jugendliche in den nächsten Wochen noch sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz“, wird der Sprecher Ausbildung der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz zitiert.

Diese aktuelle positive Entwicklung bezeichnen die IHKs als Momentaufnahme, die allerdings durch die Ausbildungsumfrage 2024 der IHKs bestätigt werde, bei der branchenübergreifend rund 540 Unternehmen in Rheinland-Pfalz befragt wurden. Darin wurde sogar ein Anstieg um 3,9 Prozent bilanziert – auf insgesamt 32.094 Auszubildende. Damit begleiten die Industrie- und Handelskammern landesweit mehr als die Hälfte der Ausbildungsverhältnisse.

Unternehmen engagierten sich für Arbeitgeberattraktivität

Holger Bentz sieht darin einen Beleg für „das immer stärkere Engagement der Unternehmen in den Bereichen Ausbildungsmarketing und Arbeitgeberattraktivität“, wie er erklärt. „Andererseits merken wir, dass die Ausbildung bei Jugendlichen wieder höher im Kurs steht, vor allem im Vergleich zum Studium.“ Der Trend sei schon länger spürbar und setze sich offenbar auch in diesem Jahr fort.

Dennoch bleibe die Rekrutierung neuer Auszubildender für die Unternehmen eine Herausforderung: Fast die Hälfte der befragten Betriebe konnte ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen – trotz weit verbreiteter Bemühungen, junge Leute beispielsweise bei Instagram oder TikTok direkt anzusprechen. Auch die regelmäßige Teilnahme an Ausbildungsmessen und beruflichen Orientierungsangeboten für Schülerinnen und Schüler gehöre für zwei Drittel der Betriebe zum Rekrutierungsprozess. Weiterhin zeige die Befragung, dass sich ein Trend zur „Last-Minute-Entscheidung“ etabliert habe: Viele junge Menschen entscheiden sich mittlerweile erst sehr spät für einen Berufsweg. red

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