Dehoga-Präsident Gereon Haumann pflegt auf Landes- und Bundesebene viele politische Kontakte und gibt sich gern als Netzwerker. Auf Fragen unserer Zeitung hingegen reagiert er zugeknöpft – sie werden seit unserer kritischen Berichterstattung gar nicht oder nur lapidar von seiner Landesgeschäftsführerin Anna Roeren-Bergs beantwortet.
Am 25. April stellten wir schriftlich Fragen zur Hotelklassifizierung, zur CBG und zum Tarifstreit mit der NGG, die wir hier dokumentieren – auch sie ließ Haumann unbeantwortet. Unsere Fragen: Der Dehoga Rheinland-Pfalz hatte die Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH als externen Dienstleister für die Hotelklassifizierung beauftragt – seit 1996. Zum 1.1.2019 wurde die Dehoga-Tochtergesellschaft CBG damit beauftragt. Warum gab es diese Veränderung? Auf wessen Initiative ging sie zurück? Welches Budget und wie viel Personal plant die CBG pro Jahr für die Klassifizierungen ein? Wie hoch ist der Aufwand? Mit wie viel Klassifizierungen rechnet die CBG? Was bezahlen Hotels, um sich klassifizieren zu lassen? Herr Haumann erwarb im April 2018 80 Prozent der Anteile an der CBG; im Februar 2019 übernahm der Dehoga-Landesverband die Anteile. Warum?
Bisher sind die Tarifverhandlungen zwischen Dehoga und NGG gescheitert. Sie machen die Gewerkschaft dafür verantwortlich – warum? In welchen Punkten liegen Sie inhaltlich vor allem auseinander? Die NGG hat eine Schlichtung vorgeschlagen. Wie war Ihre Reaktion?
In früheren Jahren verhandelte nach unseren Informationen ein Gremium seitens des Dehoga mit der NGG, jetzt nur noch der Präsident mit seiner Landesgeschäftsführerin. Stimmt das so? Wenn ja: Wer war früher dabei? Warum gab es die Veränderung? Was bedeutet die neue Konstellation für die Verhandlungen? Was bedeutet dieser tariflose Zustand für Ihre Branche? Wie geht es jetzt weiter?
Als Antwort schickte der Dehoga eine Presseerklärung vom 7. Februar zu den NGG-Verhandlungen. „Was Ihre weiteren Fragestellungen anbelangt, so laden wir Sie gern zu unserem nächsten Presse-Brunch am Dienstag, 21. Mai, 11 Uhr, hier in unsere Landesgeschäftsstelle nach Bad Kreuznach ein“, teilte die Landesgeschäftsführerin mit. Dabei gebe es gewiss einen „Zeitkorridor“ für offene Fragen. pie