Nürburg

Rock am Ring: Gigantische Party auf der Zielgeraden

Foto: Jens Weber

Zehntausende feierten und tanzten am Wochenende in der lautesten Kleinstadt der Welt. Mit den Beatsteaks, System Of A Down und 3 Doors Down ging Rock am Ring am Sonntag ins Finale. Wir sagen Ihnen, was Sie in der Eifelstadt mit 84.100 Einwohnern gesehen haben müssen, wo Sie am besten übernachten und wo Sie abends feiern können. Unsere Zeitung hat für Sie einen Festivalreiseführer zusammengestellt – erleben Sie einen abwechslungsreichen Drei-Tages-Trip. Bevor Sie sich wundern: In Rock am Ring ist es so, dass die Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotels alle nach Pop- und Rockbands benannt sind.

Lesezeit: 11 Minuten
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Von unseren Redakteuren Tim Kosmetschke und Markus Kuhlen

Entspannt und sonnig startet Rock am Ring 2011 ins Finale mit Headliner System Of A Down am Sonntag. Nach der gewittrigen Nacht ist es wieder richtig heiß.

Andreas Jöckel

Einige haben jedoch vorgebeugt und schon mal die Gummistiefel angezogen, obwohl der trockene Boden auf den Campingplätzen vom Gewitterregen nicht schlammig wurde.

Andreas Jöckel

Funeral For A Friend gehört zu den ersten Bands auf der Alternastage.

Andreas Jöckel

Die Fans genießen...

Andreas Jöckel

...den Auftritt der Post-Hardcore-Band...

Andreas Jöckel

..aus Wales

Andreas Jöckel

.

Andreas Jöckel

An der Centerstage wird beim Auftakt mit Kids In Glass Houses noch technisch Hand angelegt.

Andreas Jöckel

Die weibliche Seite des Rock gibt es an der Club Stage mit Versaemerge. Die Band um Sängerin Sierra Kusterbeck...

Andreas Jöckel

...ist mit ihrem Debütalbum „Fixed At Zero“...

Andreas Jöckel

...erstmals live in Deutschland.

Andreas Jöckel

Schlag auf Schlag geht es an allen drei Bühnen auf dem Nürburgring in Richtung Finale.

Andreas Jöckel

Für die Wartezeiten suchen sich viele Besucher ein Schattenplätzchen.

Andreas Jöckel

Überall sind Promotion-Teams unterwegs.

Andreas Jöckel

Erfrischend...

Andreas Jöckel

...kann auch ein Bungee-Sprung sein.

Andreas Jöckel

Mit Alter Bridge geht es an der Alternastage in den letzten Rockabend 2011 am Ring.

Andreas Jöckel

Die US-Band um Sänger Myles Kennedy...

Andreas Jöckel

...wird kräftig gefeiert.

Andreas Jöckel

Myles Kennedy ruft...

Andreas Jöckel

...und die Anhänger antworten.

Andreas Jöckel

In die Nachten hinein stehen hier nach Alter Bridge unter anderem noch 3 Doors Down und In Extremo auf dem Programm.

Andreas Jöckel

Wem gratulieren diese jungen Damen zum Geburtstag?...

Andreas Jöckel

...Ihm: Pierre Bouvier...

Andreas Jöckel

...Der Sänger der kanadischen Rockband Simple Plan...

Andreas Jöckel

fegt über die Bühne der Alternastage,...

Andreas Jöckel

...als erneut Regen auf den Ring fällt.

Andreas Jöckel

Daher sind die Massen beim „Headliner der Herzen“, den punkigen Beatsteaks aus Berlin, mit bunten Regencapes bekleidet.

Andreas Jöckel

Auch zu den Metal-Klängen von Top-Act System Of A Down wird die tosende Menge von heftigem Regen gekühlt.

Andreas Jöckel

Nürburgring – Herzlich willkommen in Rock am Ring, der lebensfrohen und bunten Kleinstadt mit nach jüngster Volkszählung genau 84.100 Einwohnern mitten in der Eifel!

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Wir sagen Ihnen, was Sie hier gesehen haben müssen, wo Sie am besten übernachten und wo Sie abends feiern können. Unsere Zeitung hat für Sie einen Festivalreiseführer zusammengestellt – erleben Sie einen abwechslungsreichen Drei-Tages-Trip. Bevor Sie sich wundern: In Rock am Ring ist es so, dass die Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotels alle nach Pop- und Rockbands benannt sind.

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Jens Weber

Los geht’s. Nach ihrer Ankunft sollten Sie erst einmal einchecken. Wir empfehlen Ihnen das erste Haus am Platz, das Grand-Hotel Mando Diao. Schon der Eingangsbereich strahlt Eleganz und Grandezza aus, ein Streicherensemble umfängt Sie mit gediegenem Wohlklang. Die schwedische Belegschaft hat es geschafft, ihr Haus wieder in die Fünf-Sterne-Kategorie zurückzuführen, nachdem sie vor zwei Jahren wegen des unterkühlten Services von Experten und Gästen herabgestuft worden waren. Das hat sich dank Investitionen in die Ausstattung geändert. Vor allem die Suiten „Gloria“, „Down in the past“ und „Dance with somebody“ gehören zu den schönsten Orten in Rock am Ring.

Bevor Sie das Nachtleben am Freitag erkunden, sollten Sie sich stärken. Das Steakhaus Kings Of Leon liegt direkt neben ihrem Hotel. Doch Vorsicht: Hier wird das Fleisch roh serviert, dafür ist die Publikumsreaktion nur medium. Betrieben wird das ländlich-rustikale Restaurant von den Gebrüdern Followill, die zu den absoluten Stars des Gewerbes zählen, sich aber gegenüber ihren Gästen eher introvertiert zeigen. Das sorgt dafür, dass es zwar artigen Applaus für die gebotenen Speisen gibt, deren Qualität außer Zweifel steht. Doch weil auch das Auge mitisst, äußert sich selbst beim üppigsten Mahl bei den Leons selten Euphorie.

Frisch gestärkt können Sie sich dann unter das Partyvolk mischen. Das Hafenviertel The Gaslight Anthem ist dafür an einem Freitagabend die richtige Anlaufstelle. Hier finden Sie authentisches Weite-Welt-Flair, sogar eine St.-Pauli-Fahne ist nicht fehl am Platz, auch wenn die Platzherren aus New Jersey kommen, genau wie Bruce Springsteen. Setzen Sie sich an die Pier, entspannen Sie, schauen Sie den dicken Pötten nach, die hier mit voller Kraft voraus an Ihnen vorbeidampfen. The Gaslight Anthem ist rau und hat dennoch Charme. Kein Wunder, dass das Viertel so beliebt ist.

Nach einer ausgedehnten Besichtigungstour müssen Sie unbedingt in der Szenekneipe Wolfmother vorbeischauen. Hier regiert Retrochic. Ausstattung, Gäste und Musik, alles scheint aus den 70er-Jahren zu stammen. Die Barkeeper passen sich perfekt an und servieren in Röhrenjeans, mit Sonnenbrille und langer, lockiger Mähne. Bei Hits wie „New moon rising“ stehen Jung und Alt gemeinsam auf der Tanzfläche, später wird auch gern noch „Riders on the storm“ von The Doors gespielt.

Wer immer noch nicht genug hat, für den stehen die Türen des ehemaligen Jugendklubs Social Distortion weit offen. Hier erleben Sie authentisches 90er-Jahre-Punkrock-Flair – kernig und kantig, doch das hat immer noch seine Wirkung auf die Gäste. Das Schöne: Social Distortion ist nicht stehen geblieben, hat sich weiterentwickelt, man zieht sich heute besser an, trägt Hemd und Hut. Und sogar Sängerinnen stehen manchmal auf der Bühne.

Wenn Sie weniger auf Punk und mehr auf Pop stehen, zudem wehmütig an durchtanzte Nächte in den 80ern zurückdenken, dann sind Sie im Hurts richtig – der angesagtesten Disco der Stadt (öffnet allerdings nur samstags). Bitte nicht abschrecken lassen: Zu Beginn ist alles düster und schwarz. Doch die als Todesengel verkleideten Tänzerinnen werfen die Kutten bald ab, dann wird auch die Musik heller. Insgesamt klingt es oft nach Depeche Mode, auch weil die beiden Klubbetreiber sich für besondere Auftritte eine große Band samt Streichquartett dazuengagieren. Wenn sie Hits wie „Wonderful life“ und „Stay“ schmettern, feiern sogar die Härteres gewohnten Einwohner mit.

Bei keiner Stadtbesichtigung darf ein schönes Gotteshaus fehlen. Gehen Sie doch samstags mal zur Vorabendmesse in die Kirche der Söhne Mannheims. Dort veranstaltet Oberprediger Xavier mit seinen Domsingknaben peppige Popmessen. Unter die Chorsänger hat sich übrigens mit H-Blockx-Sänger Henning Wehland einer gemischt, der weiß, was die Rock am Ringer mögen. Dennoch: Die Söhne bringen ihre Botschaft lieber mithilfe von Popbombast, Hip-Hop und Satzgejaul unters Volk. Die Gemeinde pflegt die Arme zu verschränken und erst mal zuzuschauen. Erst nach der Wandlung wird’s etwas flotter, dafür wird das Publikum schon mal von oben getauft – Regen fällt.

Nach dem sakralen Ausflug haben Sie sich unbeschwerte Unterhaltung verdient. Spazieren Sie hinüber ins spektakuläre Amüsierviertel Coldplay. Statt Achterbahnen gibt es bunte Bälle, die auf der Menge herumhopsen, statt eines Riesenrads lässt Conférencier Chris Martin Papierschmetterlinge flattern. Sie werden feststellen: Coldplay ist das Beste, was Rock am Ring zu bieten hat. Die Dramaturgie ist perfekt – Martin wechselt furios zwischen laut und leise, schnell und langsam, hart und soft. Die Architektur dieses Viertels ist elegant, von unbeschreiblicher Schönheit. Hauptattraktion ist „Viva la vida“ – singen Sie lauthals mit, wenn alle Kenner „Ohoooho“ intonieren. Und harren Sie auch aus, wenn Eifel-Donnerwetter Sturzbäche nie gesehenen Ausmaßes auf die Flaniermeile schütten. Die Rock am Ringer tun es ja auch.

Ebenfalls beste Unterhaltung bietet das Maskentheater Hollywood Undead. Gespielt werden Klassiker aus Crossover, Nu-Metal und Hip-Hop. Vor einem Besuch sollten Sie reservieren, denn das treue Publikum sorgt dafür, dass der Bereich vor der kleinen Bühne aus allen Nähten platzt. Die Schauspieler treten maskiert auf, was Gerüchten Nahrung gibt. Wir können Ihnen aber versichern, dass hinter der Maskerade weder Linkin Park noch die Beasty Boys stecken, auch wenn es so klingt.

Auf dem Rückweg zum Hotel sollten Sie noch halt am Korn-Denkmal machen, dem Monument für den tapferen Metal-Arbeiter. Die Einwohner kommen hier an jedem ersten Samstag im Juni zusammen, um der Wurzeln ihrer Stadt zu gedenken. Es ist Jahr für Jahr ein feierlicher Moment, wenn Metal-Veteran Jonathan Davis seine Gedenkrede ins Publikum schreit, das dazu den traditionellen Moshpit tanzt.

Am Sonntag können Sie ausschlafen, denn die großen Attraktionen wie das Museum System Of A Down (gezeigt wird alternative Metal-Verarbeitung), ein Heimspiel des FC Beatsteaks oder das Multiplexkino 3 Doors Down locken erst am späten Abend. Den Schlaf werden Sie brauchen, denn eins versichern wir Ihnen – in Rock am Ring wird auch sonntags gefeiert, als wenn es kein morgen gäbe.

Der Freitag: Zu Gast im Deutschrockviertel

Neben den großen Sehenswürdigkeiten bietet Rock am Ring auch Geheimtipps. Wir haben uns für Sie abseits der großen Bühne bewegt und Empfehlungen gesammelt.

Da ist zunächst das ein wenig in die Jahre gekommene Deutschrock-Viertel: Hier können Sie unterschiedliche Stile und Einflüsse besichtigen. Älteren Semestern dürfte es im Café Selig gefallen. In ruhiger Stimmung kann man Leckerbissen genießen – vom Klassiker bis zur Hausmannskost. Die Kellner zeigen sich routiniert und relaxt, das Publikum entspannt. Lauter wird es nur, wenn Oberkellner Jan Plewka seinen Lieblingshit „Ohne Dich“ anstimmt, ansonsten ist die Atmo geprägt vom Respekt für die Alten.

Das Kontrastprogramm finden Sie im Jugendtreff Madsen. Hier hat der Nachwuchs das Sagen, es darf geschrien und getobt werden. Richtig bunt wird es, wenn Besitzer Sebastian Madsen Geburtstag feiert: Dann wird mit einem Mofa über die Bühne geknattert („Mit dem Moped nach Madrid“), tauschen die Gastmusiker gern mal die Rollen („Die Perfektion“) und übernimmt das Publikum stimmgewaltig die Partie des Tenors („Du schreibst Geschichte“).

Deutlich weniger Leben herrscht im benachbarten Künstlerviertel. Hier hat vor Kurzem die Bar White Lies aufgemacht, die versucht, mit 80er-Jahre-Einflüssen und pompöser Deko zu punkten. War die Bar zu Beginn ein Szenetreffpunkt, bleiben nun die Gäste aus – so dudelt hier an einem Freitagabend die Musik auch schon mal auf eine nur halb gefüllte Terrasse. Die unmotivierten Kellner fallen negativ auf.

Ebenfalls nicht gut besucht, dafür aber ein echter Geheimtipp, ist das schummrige Programmkino Interpol. Hier laufen handverlesene Streifen, die große Emotionen einfangen. Zu vorgerückter Stunde wird eine Tanzfläche eingerichtet, auf der es dann auch die schweigsamen Herren im Anzug krachen lassen. Schade lediglich, dass das Haus definitiv unter der Nachbarschaft des beliebten Steakhauses Kings Of Leon leidet, das viele Gäste abspenstig macht. Dennoch: Das Publikum macht den Reiz aus, genau das Richtige für stilvolle Szenegänger abseits des Massentourismus’.

Der Samstag: Das alte Industrieviertel

Zum entspannten Start in den Tag empfehlen wir einen Strandspaziergang. Trotz aller Vorurteile eignet sich der Abschnitt The Naked And Famous auch für Alternativurlauber hervorragend. Wer sich vom werbefilmmäßigen Image nicht schrecken lässt, findet hier – geschützt zwischen Klangwänden – alternative, teils punkige Ecken. Mitunter trifft man sogar modisch gekleidete Jugendliche beim morgendlichen Hüpf-Tanz-Frühsport.

Nur einige Meter weiter steht der Strandklub Ash, der sich seit mehr als einem Jahrzehnt großer Beliebtheit erfreut. Hier trifft sich die ehemalige Szene, um lautstark von früher zu erzählen. Reizvoll ist, dass sich am Lagerfeuer auch die jüngere Generation dazugesellt, um das „Shining Light“ zu bewundern. So viel Power(-Pop) ist über Generationsgrenzen hinweg beliebt.

Für den Abend schlagen wir als Kontrastprogramm das alte Fabrikviertel vor. Hier werden die Erinnerungen an die Schwermetallindustrie wachgehalten. Wie es früher einmal war, lässt sich an der Zeche Sevendust begutachten: Schwer dröhnendes Gerät, ein rauer Umgangston und dunkle Fassaden bestimmen das Bild. Nebenan befindet sich das Walzwerk Disturbed. Langhaarige Männer in dunkler Lederkleidung, dumpfer Lärm und bollernde Maschinen: Hier wird Metal(l) traditionell verarbeitet.

Achtung: Warnen müssen wir Sie vor der Straßengang Bring Me The Horizon, die in dieser Gegend ihr brutales Unwesen treibt. Deren über und über tätowierten, aggressiven Mitglieder ziehen laut krakeelend durch die Straßen, scheren sich nicht um Regeln und Gesetze und sind permanent in Handgemenge verwickelt.

Allerdings hat auch in diesem Viertel der Strukturwandel stattgefunden. So findet sich in der Nachbarschaft eine junge Szene: Im von Rheinland-Pfälzern betriebenen Indie-Tanzschuppen Kolor gibt es moderne, tanzbare Rockmusik – dem Laden wird eine große Zukunft prophezeit. Zumal die sympathische Thekentruppe im vergangenen Jahr den Szene-Preis „Rockbuster“ gewonnen hat.

Ähnlich Positives gilt für das gemütliche Pub The Kooks – und das schon seit Jahren. Zu vorgerückter Stunde greift der gelockte Wirt zur Gitarre und singt Britpop-Tanzmusik. Zu Titeln wie „Ooh la“ oder „She 
moves in her own way“ feiern die Rock am Ringer in den Sonnenuntergang.

Der Sonntag: Das Museumsviertel

Als Alternativprogramm für den Sonntag bieten wir Ihnen eine ausgedehnte Museumstour – die lässt sich ja auch bei Dauerregen prächtig absolvieren. Los geht es im tageslichtdurchfluteten Kultur-Gewächshaus Kids In Glass Houses. Hier wird Lederjacken-Musik ausgestellt – das wird Sie ein ganz klein wenig an Billy Talent erinnern, dies aber eher optisch. Musikalisch gibt es durchschnittliche Punkrock-Alternative-Kost. Aber der Tag ist ja noch jung.

Nebenan befindet sich ein ungewöhnliches Museum: Im Haus Funeral For A Friend wird nämlich Krach gesammelt. Hier stehen Klassiker wie „Der Schrei“ neben Neuerwerbungen wie „Die Gitarrenwand“ und Bewegungsinstallationen wie „Circle Pit“. Ein großer Verdienst der Museumsleitung ist es, dass sich das alles in ein harmonisches Ganzes fügt, das sicherlich auch künftig viel Publikum anziehen wird.

Anschließend empfiehlt sich ein Besuch im botanischen Garten Mastodon – ein Augen- und Ohrenschmaus für alle Fans von Pflanzen, die man längst für ausgestorben hielt. Gleich am Eingang gedeiht eine Flying-V-Gitarre, die von einem langhaarigen, bärtigen Gärtner mit stark eisenhaltigem Wasser gegossen wird – Heavy Metal eben. Die Rock am Ringer mögen das, sie sind gestählt von extremen Erfahrungen, etwa von irren Regenfällen, die nachts schon mal die zeltartigen Behausungen in den Wohnquartieren überfluten.

Seit Jahren ein Renner ist das nur wenige Meter entfernt liegende Punkrockmuseum Millencolin. Hier finden sich normalerweise neben alten Skateboards die Hits der damaligen Zeit ebenso wie neue Perlen des Pop-Punks. Besonders interessant ist, dass derzeit eine Sonderausstellung läuft: zehn Jahre „Pennybridge Pioneers“, ein Werk aus der mittleren Schaffensphase der Schweden, das in voller Länge in Originalreihenfolge gezeigt wird. Reizvoll auch, dass Millencolin sich als interaktives Museum versteht, und so dürfen die Besucher die Tanzrituale der damaligen Zeit ausprobieren – wovon das Publikum auch gern und reichlich Gebrauch macht. Die zwar in die Jahre gekommenen, aber immer noch sehr agilen Museumsführer sorgen mit lautstarken Anweisungen dafür, dass nie Langeweile aufkommt.