Ist ja wie das Warten auf Godot

Das Rätselraten geht weiter: Macht sie es noch einmal – oder tritt Heike Kaster-Meurer (SPD) bei der OB-Wahl nicht wieder an? Sie selbst hat offenbar ihren Spaß an dieser Art von Hängepartie. Amtsmüde wirkt sie nicht. Eher sehen manche Auftritte schon nach Wahlkampfmodus aus. Und so kämpferisch, wie sie sich jetzt vor den SPD-Mitgliedern gab, klang es auch nicht danach, als wolle sie nicht mehr. Es klang danach, als wolle sie es noch einmal wissen und habe sich für die nächsten Jahre noch viel vorgenommen.

Ob diese Hinhaltetaktik politisch klug ist oder der eine oder andere Kommunalpolitiker darüber mault, ist dabei zweitrangig. Wichtig ist: Die Bürger wollen endlich wissen, woran sie sind. Sie haben ein Recht, dies langsam mal zu erfahren – nicht erst als Geschenk unterm Weihnachtsbaum. Natürlich ist es Sache von Kaster-Meurer, wann und wo sie ihre Entscheidung bekannt gibt. Die SPD-Versammlung wäre zumindest nicht der falsche Ort und Zeitpunkt gewesen, die letzte Stadtratssitzung auch nicht. So darf weiter spekuliert werden. Doch je länger sie wartet, desto unwahrscheinlicher wird, dass sie nicht kandidiert. Aus welchem Hut soll die SPD dann so schnell einen anderen Kandidaten hervorzaubern?

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Archivierter Artikel vom 04.11.2021, 20:58 Uhr