Köln

Holländer nicht ganz dicht: Gülledusche in Köln

Die K... am Dampfen: Fast 20 Tonnen Gülle verteilten sich in Köln, weil ein Schauglas an einem Tank platzte. Foto: Feuerwehr Köln
Die K... am Dampfen: Fast 20 Tonnen Gülle verteilten sich in Köln, weil ein Schauglas an einem Tank platzte. Foto: Feuerwehr Köln

Nicht nur, dass die Niederländer den deutschen Markt mit Tulpen und Tomaten überschwemmen. Jetzt übertreiben es die Agrarier aus dem Nachbarland: In Köln hat ein mit 20 Tonnen pasteurisierter Schweinegülle beladener Tanklastzug aus Holland seine Fracht in einer Straße verteilt.

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Köln. Nicht nur, dass die Niederländer den deutschen Markt mit Tulpen und Tomaten überschwemmen. Jetzt übertreiben es die Agrarier aus dem Nachbarland: In Köln hat ein mit 20 Tonnen pasteurisierter Schweinegülle beladener Tanklastzug aus Holland seine Fracht in einer Straße verteilt.

Sieben parkende Autos sowie die Fassaden von sechs Häusern wurden mit der Gülle geduscht, die Fahrbahn auf einer Länge von 100 Metern verunreinigt. Damit hatte sich der Lastzug fast komplett im Stadtteil Roggendorf entladen. Die Feuerwehr – 29 Mann mussten zu dem anrüchigen Einsatz – konnte immerhin schnell beruhigen: Weil die Schweinerei in Holland ja schon auf 70 Grad erhitzt worden war, war in gesundheitlicher Hinsicht die sprichwörtliche Kacke in Roggendorf nicht am Dampfen. Wörtlich meldete die Feuerwehr: „Lediglich der Geruch hatte eine unangenehme Wirkung.“

Luxem im Kreis Mayen-Koblenz vor einem Jahr: Da war ein Anhänger mit Gülle an der Ortseinfahrt umgekippt. Immerhin waren hier keine Häuser oder Autos bespritzt worden. Foto: Andreas Walz
Luxem im Kreis Mayen-Koblenz vor einem Jahr: Da war ein Anhänger mit Gülle an der Ortseinfahrt umgekippt. Immerhin waren hier keine Häuser oder Autos bespritzt worden.
Foto: Andreas Walz

Die Schweinegülle war schon fast an ihrem Ziel in Pulheim, wohin sie „zur Weiterverwendung“ transportiert werden sollte. Aus Gülle kann methanreiches Biogas gewonnen werden, das in entsprechenden Anlagen zur Energiegewinnung eingesetzt wird. Nur: Irgendeine Energie hatte auf dem Transport ein Schauglas an dem Tank platzen lassen. Der nun nicht mehr ganz dichte Tanklastzug aus Holland verspritzte zunächst mit abnehmendem Druck die Brühe.

Sollten Anwohner das Unheil noch nicht gerochen haben, wurden sie von der Feuerwehr informiert. Die verhinderte zunächst auch, dass die Gülle in die Kanaleinläufe versickern konnte. Dann kam aber grünes Licht zum Spülen: „In Abstimmung mit den städtischen Klärwerken konnten im weiteren Verlauf Fahrbahn, Autos und Häuserwände mit Strahlrohren grob gereinigt werden.“

Im Eifelort Luxem (Kreis Mayen-Koblenz) dürften der Fall unangenehme Erinnerungen wecken: Dort war im August 2009 in der Ortseinfahrt ein mit 20.000 Litern Gülle beladener Anhänger eines Gespanns umgekippt, ein stinkender See hatte sich auf der Hauptstraße gebildet. Der Landwirt war zu schnell in die Kurve gefahren.