Gödenroth

Die „Energiewabe Rhein-Hunsrück“ setzt Akzente

Der Rhein-Hunsrück-Kreis beteiligt sich mit der „Energiewabe Rhein-Hunsrück“ als eines von 30 Einzelprojekten am bundesweiten Projekt „Designetz“. Hinter diesem Begriff steht nicht weniger als das Ziel, das Energiemanagement der Zukunft zu gestalten. Drei Bundesländer sind in das Projekt eingebunden, das über vier Jahre bis Ende 2020 läuft und ein Volumen von 66 Millionen Euro hat. Am Mittwoch wurde nun in Gödenroth das Herzstück der „Energiewabe Rhein-Hunsrück“ offiziell in das System eingebracht – in der Region, die als einziger Landkreis in Deutschland Teil von „Designetz“ ist.

Lesezeit: 2 Minuten
Dieses Projekt soll das Energiemanagement der Zukunft beflügeln: Innogy-Vorstand Hildegard Müller (oben links), Ministerin Ulrike Höfken und Landrat Marlon Bröhr gaben in Gödenroth das Startsignal für den Batteriespeicher.
Dieses Projekt soll das Energiemanagement der Zukunft beflügeln: Innogy-Vorstand Hildegard Müller (oben links), Ministerin Ulrike Höfken und Landrat Marlon Bröhr gaben in Gödenroth das Startsignal für den Batteriespeicher.
Foto: Volker Boch

Wir wollen eine Energiewelt, die wirklich innovativ ist“, sagte Hildegard Müller, Vorstand Netz & Infrastruktur bei Innogy, dem Unternehmen, das die verschiedenen Fäden im „Designetz“ zusammenbringt. Dass die frühere Bundeskanzleramtsministerin und heutige Topmanagerin diesen Satz ausgerechnet im ländlichen Raum, in einer Gemeinde mit etwas mehr als 400 Einwohnern sagte, sprach deutlich dafür, dass hier im Rhein-Hunsrück-Kreis, in Gödenroth, etwas Besonderes passiert.

Am Ortsrand der Gemeinde stehen mehrere froschgrüne Container, die einen höchst innovativen Batterie-Großspeicher beheimaten, der seinesgleichen sucht. Mit Blick auf die Energiewenderegion Rhein-Hunsrück und das Engagement des Kreises, der Kommunen und der Bürger sagte Müller anerkennend: „Das ist das, was wir wirklich brauchen.“

Ziel der „Energiewabe Rhein-Hunsrück“ ist es, auszuloten, wie Energieflüsse künftig optimal ausgesteuert werden können. In den vergangenen Monaten wurde die „Energiewabe“ in verschiedenen aufeinanderfolgenden Schritten sukzessive entwickelt. Nach dem Einrichten des „Smart Operators“ in Kisselbach, einem „intelligenten“ innerörtlichen Steuerungssystem von Energieflüssen, der Installation eines Batteriespeichers bei der Rhein-Hunsrück-Entsorgung in Kirchberg, Batteriespeichern in Einzelhaushalten und dem Konzept sogenannter Windheizungen markierte der Mittwoch nun einen Meilenstein des Gesamtprojekts, welches an das als regionale Schaltstelle dienende Simmerner Umspannwerk angedockt ist.

Zug um Zug soll die „Energiewabe“ Erkenntnisse bringen, wie ein optimaler Energiefluss gewährleistet werden kann, ohne dass beispielsweise neue Leitungstrassen gebaut werden müssen. „Wir müssen all diese Dinge entdecken“, sagte Landrat Marlon Bröhr in Gödenroth angesichts der vielen Facetten des Großprojekts. Für die Energiewende, erklärte er, gebe es „keine Betriebsanleitung“. Ebenso wie der Landrat dankten Umweltministerin Ulrike Höfken und Hildegard Müller der Bevölkerung. „Dieses Projekt ist ein Symbol des Wandels“, sagte Höfken in Gödenroth, „es gibt eine konkrete Option für die Zukunft.“

Feierliche Inbetriebnahme mit zahlreichen Gästen

Die Inbetriebnahme des Batteriespeichers wurde in Gödenroth mit zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft gefeiert. Auch der Gemeinderat, der von Beginn an hinter dem Projekt steht, war dabei, als die 592 einzelnen Batterien offiziell in Betrieb genommen wurden. „Es ist ein wirklich schönes Projekt“, sagte Bürgermeister Gerd Emmel und drückte aus, was die Anwesenden dachten. Volker Boch

Archivierter Artikel vom 26.09.2018, 18:40 Uhr