Vechta
Angst vor Hasen? - Lehrerin verklagt Schülerin

Ach Du  dickes Ei: Eine Lehrerin will per Gericht einer Schülerin untersagen, Hasen an die Tafel zu malen und zu behaupten, dass die Frau unter Hasen-Angst leidet. Foto: dpa

Vechta. Angsthasen sind bekannt - aber Hasen-Angst? In Vechta hat eine Lehrerin eine 16-Jährige wegen Hasenzeichnungen an der Tafel verklagt.

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Vechta. Angsthasen sind bekannt – aber Hasen-Angst? In Vechta hat eine Lehrerin eine 16-Jährige wegen

Hasenzeichnungen an der Tafel verklagt. Das Mädchen soll keine Hasen mehr an die Tafel malen und nicht mehr behaupten, die Lehrerin drehe beim Anblick der Mümmelmänner durch. Andernfalls soll die Reealschülerin 5000 Euro zahlen, so die Klage. Am Dienstag soll in dem Zivilprozess am Amtsgericht Vechta verkündet werden, wie der Hase läuft.

Einen Vergleich zwischen beiden Parteien wird es wohl nicht geben. Die Familie der 16-Jährigen hatte im Juni erklärt, den Streit notfalls weiter juristisch ausfechten zu wollen.

Bereits 2008 hatte die Deutschlehrerin in einem vergleichbaren Streit eine andere Schülerin verklagt. Damals gab es einen Vergleich: Die seinerzeit unterlegene Schülerin darf nicht mehr behaupten, die Frau leide an einer Hasenphobie.

Der neue Zank um das Langohr brach aus, nachdem Lehrerin und Schülerin zu Beginn des Schuljahres 2009 an eine Haupt- und Realschule in Vechta wechselten. Als der neue Klassenlehrer die Namen der Lehrer aufzählte, hatte die 16-Jährige nach eigenen Angaben nur „Oh, nee“ gesagt. Ihrer Klasse hatte sie dann erzählt, dass die Lehrerin an ihrer früheren Schule bei Hasenzeichnungen an der Tafel aus dem Unterricht flüchtete.

Als sich dann an der neuen Schule Hasenzeichnungen auf der Tafel befanden, lief die Lehrerin einer Zeugin zufolge weinend aus dem Klassenzimmer. Die beklagte Schülerin bestreitet, Hasen an die Tafel gemalt zu haben.

Dabei müsste die Künstlerin oder der Künstler noch Geld von der Lehrerin bekommen, meint der Psychiater und Angstforscher Borwin Bandelow, Professor an der Universität Göttingen. „Denn das, was die Schüler gemacht haben, war eigentlich ein Therapieversuch, eine Konfrontationsstrategie“, sagte er den Stuttgarter Nachrichten.

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