Viel, viel Feeling: Thirty Seconds to Mars bei Rock am Ring
Die US-Band ist der Headliner des ersten Festivaltags – und sie haben die Massen mobilisiert. War es den ganzen Tag über leerer auf dem Festivalgelände als in anderen RaR-Jahren, wurde es schon bei Rapper Casper vor der Volcano Stage auffallend voller. Bei Thirty Seconds to Mars aber scheint so gut wie jeder Ringrocker auf den Beinen zu sein: Rappelvoll ist es vor der Hauptbühne, Fans schwenken Fahnen mit dem Bandnamen, jubeln und lassen sich nicht lange bitten, um Jared Leto, seinen Bruder Shannon und Tomo Miličević als Megachor zu begleiten. Zumal die Songs von 30 STM voll von Gelegenheiten sind, mit „Ooooohooo“ aus voller Kehle mitzusingen, bei „Kings and Queens“ beispielsweise, „Dangerous Night“, ach, eigentlich immer. Und Leto befeuert die Massen, Meister der emotionalen Auftritte, der der exzentrische Rockstar und Schauspieler ist.
Der bombastische, teils pompöse Alternative Rock gemixt mit elektronischen Elementen der Band tut sein Übriges. Zu den Auftritten von Thirty Seconds zu Mars gehört zudem, dass Leto gern einige Fans auf die Bühne holt, die vor Rührung weinende Kathy aus Moskau beispielsweise, die es kaum fassen kann, neben dem Rockstar zu stehen – und überhaupt von dem Erlebnis Rockfestival geflasht ist. Und sonst? Schenkt Leto begeistert eine Deutschlandflagge, während er singend über mit wehendem Haar und Poncho über die Bühne wirbelt. Er spielt ausgiebig Spielchen, welcher Teil des Publikums denn am lautesten den Chorus gibt. Er liebt große Gesten, bei denen er seine Fans für sich bewinnt. Große Show, fetter Sound, fast getoppt von der imposanten Lichtshow: Thirty Seconds to Mars tragen dick auf, liefern ihren Fans Songs und viel, viel Feeling – und ernten noch mehr Jubel.
Von unserer Redakteurin Anke Mersmann