Faszinierend: Heather Engbretson als Violetta Foto: Monika und Karl Forster
Monika und Karl Forster
Wiesbaden. Hätte, hätte, Fahrradkette: Eigentlich muss die Titelheldin in Giuseppe Verdis Oper "La Traviata" über eine ziemlich kräftige Stimme verfügen, um in den ganz großen Momenten über das Orchester zu kommen. Und man verlangt von ihr perlende Geläufigkeit der Stimme im ersten Akt. Und anrührend leise Zartheit im Angesicht des Todes der schwindsüchtigen Kurtisane, die ihr Liebesglück mit dem jungen Alfredo aufopferte, um den Leumund seiner Schwester zu retten.
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Von unserem Kulturchef Claus Ambrosius
Nun, am Staatstheater Wiesbaden ist das alles ganz anders: Die gesamte Produktion ordnet sich einer äußerst ungewöhnlichen Violetta unter. Heather Engbretson heißt das zierliche Geschöpf, das da auf der Bühne als Kindfrau liebt und leidet, selbst andere Mädchen den Freiern zum Spaß und zur Folter vorwirft (muss jetzt eigentlich, „50 Shades“ sei Dank, jede Operninszenierung mit SM-Spielen gewürzt ...