Ditto macht sich einen Spaß aus ihrem Auftritt, quatscht ein paar Brocken Deutsch, hat Spaß an dem Wörtchen „Schwätzen“, das ihr wegen des Umlauts so ungewohnt sperrig über die Zunge geht. Sie kichert, als sie laut die Nase hochzieht: Sie hat Freude an lauter kleinen Albernheiten. Und sie legt eine Power an den Tag, die sich nicht etwa in einem steten Hin- und Hergetanze auf der Bühne ausdrückt, sondern in der Kraft ihres Ausdrucks: Ihre soulige Stimme ist voller Kraft, sie klingt wie eine dreckigere, tiefere Variante von Adele. Wobei Ditto als Künstlerin eigentlich längst über den Status hinaus ist, mit Kolleginnen verglichen zu werden. Kein Superstar, aber eine Sängerin mit schillernder Persönlichkeit – und eben jeder Menge kraftvoller Songs, mit denen sie am Nachmittag die Massen vor die Bühne zieht. Indiepop, Indierock, rotzige Gitarren, ein bisschen Disco: Ditto, mit kurzen, changierenden roten Kleid, spielt ein tanzbares Programm, gibt dem Ring Energie zum Tanzen. Sie selbst lässt die Bühne irgendwann Bühne sein, singt erst im Graben, dann ganz nah bei ihren Fans. Und als ihr Gig endet, läuft sie im Graben seitlich hinaus – nicht ohne jede ihr entgegen gestreckte Hand abzuklatschen. Cooler Auftritt.
Von unserer Redakteurin Anke Mersmann