Entsprechend konnte Rhöndorfs Cheftrainer Eric Detlev seine Enttäuschung nach der Schlusssirene nicht verbergen: "Vor allem mit unserer Leistung in der Defensive war ich heute nicht einverstanden." Abgesehen von den ersten zehn Minuten konnte er dies auch nicht sein. Der nervösen Startphase konnten die Hausherren noch ihren Stempel aufdrücken. Immer wieder gelang es den Dragons, die etwas schläfrigen Angriffsbemühungen der Niedersachsen zu stoppen und auf der anderen Seite erfolgreich abzuschließen.
Als Jonas Wohlfarth-Bottermann in der sechsten Minute einen krachenden Dunking zum 18:10 durch die Reuse drosch, durfte im "Dragons-Dome" noch vom Big Point im Abstiegskampf geträumt werden. Bis auf Stuart Turnbull ließen es die Gäste bis zum Ende des ersten Viertel doch sehr "tiefenentspannt" angehen, sodass Rhöndorf wenig Mühe hatte, den Vorsprung bis zum Ende des ersten Viertels zu konservieren (22:14).
Warum Rhöndorf mit Beginn des zweiten Viertels die Zügel in der Defensive fahrlässig schleifen ließ und Hannover das Parkett überließ, bleibt ein Rätsel. Die Tigers mussten sich fast wie beim "Tag der offenen Tür" gefühlt haben, so frei war plötzlich der Weg zum Rhöndorfer Korb. Der 12:2-Run zur 26:24-Führung (14. Minute) für die Gäste war die Konsequenz. Eric Detlef nahm eine fällige Auszeit und rüttelte sein Team wach – mit Erfolg. Jedenfalls hielten die Dragons bis zur Halbzeit (40:41) noch mit.
Schon in der 34. Minute war das Spiel praktisch entschieden, Hannover führte da mit 81:64. Rhöndorf bewies in der restlichen Spielzeit zwar kämpferische Moral, konnte jedoch nur noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Damit ist der Klassenverbleib für die Dragons rein rechnerisch zwar noch möglich, realistisch betrachtet jedoch in weite Ferne gerückt.
Dragons Rhöndorf: Spraggins (14/3 Dreier), Watts (14), Wohlfarth-Bottermannn (13), Howard (12), Watson (11/3), Moore (8/2), Larsen (5/1), Montag.
