Lahnstein

Kommentar zur Wahl des neuen OB: Drei Kandidaten, drei Charaktere

Die Wahlentscheidung beeinflusst haben dürfte dieser Abend bei den Wenigsten – das Gros der 230 Zuschauer hatte zweifellos bereits vorher entschieden. Und wer Kontroversen, gar einen verbalen Schlagabtausch erwartet hatte, wurde enttäuscht.

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Dafür ist das Format allerdings auch nicht geeignet. Hinzu kommt: Viele Positionen sind ähnlich, kein Wunder, die Themen (Stadtumbau, Verkehrswende, Buga) sind gesetzt, finanzielle Spielräume rar gesät.

Und doch hatte das direkte Aufeinandertreffen seinen Charme – weil die unterschiedlichen Charaktere deutlich wurden: Thomas Becher, ein wenig spröde, aber betont freundlich und sachlich, außer Frage der Verwaltungsprofi. Lennart Siefert, locker, meist einen kessen Spruch auf Lager, kontroverser als die Konkurrenz, authentisch, aber mitunter harsch im Ton.

Und mittendrin Marcel Will: Guter Redner, durchaus mutig und emotional, doch das ein oder andere kommunalpolitische Defizit schimmert durch. Wie sagte Moderator Scheid zum Ende? Sein Favorit sei ein „Marcel-Lennart Becher“ ...