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Kommentar: Chef von Petrys Gnaden

Bernd Lucke war das bestimmende Gesicht der AfD, doch damit ist es nach diesem Parteitag vorbei. Die volksnah auftretende Vorsitzende aus Sachsen, Frauke Petry, trifft den Ton sehr viel besser als er. Während der Ökonomie-Professor über die Euro-Krise sinniert, trifft sich Petry mit der Führung von Pegida, weil man doch „den Menschen zuhören muss“.

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Von unserer Redakteurin Rena Lehmann

Mit ihrer Ansage an Lucke, wonach die Führung der Partei die Mitglieder viel mehr mitnehmen müsste, hat sie deutlich ihren Machtanspruch formuliert. Sie hat Bedingungen gestellt, damit Lucke sich Ende des Jahres tatsächlich zum Vorsitzenden wählen lassen kann. Sie war der Star des Parteitages, nicht er. Frauke Petry allerdings steht nicht für den wirtschaftsliberalen Kurs, den die Euro-Kritiker in der AfD beibehalten wollen. Mit ihr könnte die Partei weiter nach Rechts driften als vielen der Mitglieder lieb wäre. Die AfD hat sich mit ihrer Satzung professionalisiert, inhaltlich bleibt sie eine Wundertüte.

E-Mail: rena.lehmann@rhein-zeitung.net