Kleinere Schilder für große Motorräder

Von unserem Redakteur Maximilian EckhardtKreis Myk – Weg vom großen „Kuchenblech“, hin zum kleinen Nummernschild: Ab sofort dürfen Biker im Kreisgebiet und in Koblenz neue Kennzeichen nach US-Vorbild an ihren Motorrädern anbringen. Die neuen Bleche messen 18 mal 20 Zentimeter und sind somit bis zu zehn Zentimeter schmaler als ihre Vorgänger. Seit Anfang April, also pünktlich zum Beginn der Motorradsaison, sind die Mini-Nummernschilder bei allen Schilderdiensten erhältlich. „Die Nachfrage ist groß. Als wir die neuen Kennzeichen erstmals rausgeben durften, standen die Kunden schon morgens um halb 8 vor unserer Tür“, sagte Elvira Dietrich vom Schilderdienst Kroschke in Koblenz. Mit den neuen Blechen unterm Arm suchten die Biker dann die Zulassungsstellen auf. Mehr als 49 Mini-Bleche sind bisher bei der Koblenzer Zulassungsstelle an der Blücherstraße ausgegeben worden, wie Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak auf Anfrage unserer Zeitung erklärte. Gleichzeitig nahmen insgesamt 146 Biker aus dem Kreis Mayen-Koblenz ihre neuen Mini-Kennzeichen bei den Zulassungsstellen in Andernach (24 Bleche) und Mayen (54 Bleche) sowie in der Niederlassung im Gebäude der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz mit Sitz in Koblenz (68 Bleche) in Empfang. „Bei diesen Neu- und Wiederanmeldungen wurden die neuen Kennzeichengrößen vergeben“, erklärte Gerd Neuwirth, Sprecher der Kreisverwaltung.Doch warum ist der Kennzeichen-Wechsel unter Bikern so beliebt? „Auf den Motorrädern sehen die kleinen Nummernschilder einfach besser aus“, sagte Dietmar Mayer, Vorsitzender der Motorradfreunde-Ochtendung, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die alten Nummernschilder, die im Biker-Jargon wegen ihrer unbeliebten Größe auch spöttisch „Kuchenbleche“ genannt werden, dürfen allerdings weiterhin verwendet werden. Besonders gefragt sind die neuen Kennzeichen bei Harley- und Chopper-Fahrern. Das bestätigte auch Roland Pöche, Vorsitzender des Gold-Wing-Clubs Rhein-Mosel. „Je kleiner das Nummernschild, desto besser. Wir wünschen uns seit jeher wenige Zahlen und Buchstaben, damit die Schilder möglichst klein gehalten werden können“, erklärte der Fahrer einer Honda Gold Wing – solch luxuriöse Motorräder gelten übrigens als Rolce Roys auf zwei Rädern. Zwar fallen die neuen Schilder deutlich schmaler als ihre Vorgänger aus, ihre Höhe bleibt jedoch unverändert. „Das müsste auch noch angepasst werden. Dann wären alle zufrieden, denn dann müssten manche Schilder nicht mehr geknickt werden“, so Motorrad-Experte Mayer weiter. Immerhin: Bei den neuen Blechen fällt nicht nur die Größe selbst, sondern auch die Schriftgröße deutlich kleiner aus. Dadurch bieten die neuen Schilder sogar mehr Platz für längere Zahlen-Buchstaben-Kombinationen zum Beispiel mit persönlichem Bezug. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer spricht übrigens schon jetzt vom „Ende der ungeliebten Kuchenbleche“.