Gedankenlos heißt gefährlich: Markus Kratzer zur Gerüchteküche

Ob es den Vorfall wirklich gegeben hat? Eine Frau soll nach dem Tanken an ihr Auto gekommen sein, in dem urplötzlich Flüchtlinge saßen und von ihr auf den Stegskopf gefahren werden wollten.

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Mittlerweile ist diese Tankstelle nicht nur in Rennerod, sondern zumindest auch in Bad Marienberg, Zehnhausen, Hof und Hachenburg angesiedelt. Es ist wie immer mit Gerüchten. Von vier Personen weitererzählt ist aus einem umgekippten Mülleimer schnell ein eingestürztes Haus geworden.

Die Vorfälle aus der Silvesternacht in Köln haben bei vielen Menschen in der Bevölkerung Angst ausgelöst. Allerdings sollten wir alle berechtigten Sorgen nicht dadurch noch verstärken, dass wir jede Erzählung über Flüchtlinge ungefiltert weitererzählen oder gedankenlos im Netz teilen.

Das hat nichts damit zu tun, Wahrheiten unter den Teppich zu kehren. Das hat etwas mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Fakten zu tun. Und der ist in diesen schwierigen Tagen wichtiger denn je.

E-Mail: markus.kratzer@rhein-zeitung.net