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Moskau

Die Krankheit der Weltmeister: Warum so vieleTitelträger bei der nächsten WM scheitern

Von Daniel Theweleit
Was läuft hier falsch? Mesut Özil (links) und Timo Werner beim 0:1 des amtierenden Weltmeisters gegen Mexiko.  Foto: dpa
Was läuft hier falsch? Mesut Özil (links) und Timo Werner beim 0:1 des amtierenden Weltmeisters gegen Mexiko. Foto: dpa

Im Winter vor dreieinhalb Jahren wurde Joachim Löw von ein paar düsteren Vorahnungen heimgesucht. Natürlich kannte der Bundestrainer die vielen Geschichten von global bewunderten Helden, die als amtierende Titelträger zu einer Weltmeisterschaft antraten, die ihre magische Aura des Gipfelbezwingers genossen. Und dann krachend scheiterten. Also sagte Löw damals kurz vor Weihnachten in einem Interview: „Wir müssen uns ein Stück weit neu erfinden, das ist die Kunst nach solch einem Titelgewinn.“ Wobei der Begriff „Kunst“ in diesem Fall eigentlich viel zu klein ist für die Dimension der Herausforderung, vor der die Titelverteidiger bei Weltmeisterschaften immer wieder stehen.

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Zwei aufeinanderfolgende WM-Gewinne sind zuletzt Brasilien geglückt, in einer ganz anderen Zeit, 1958 und 1962. Danach etablierte sich eine Tradition der weltmeisterlichen Untergänge. Mit kleinen Ausnahmen natürlich, Argentinien erreichte als 1986er-Titelträger 1990 das Finale, nach einem sehr trägen 0:1 gegen Kamerun im Eröffnungsspiel allerdings. Danach schleppte sich das Ensemble um ...