Body Count und ICE-T: Ring rockt gegen Rassismus

ICE-T von Body Count.
ICE-T von Body Count. Foto: Andreas Jöckel

Der Preis für den grimmigsten Boss-Blick am Ring geht an diesem späten Samstagnachmittag definitiv an ICE-T. Die Kappe hat er tief ins Gesicht gezogen, der Blick immer irgendwie lauernd, immer aber auch todsicher, dass er der unantastbare Chef im Ring ist.

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Wer würde dem US-Musiker und Schauspieler an der Spitze der Gruppe Body Count diesen Platz auch ehrlich streitig machen wollen? Wie er den Fans vor der Crater-Stage klarmacht, sind sein Leben und seine Karriere untrennbar mit dem Kampf gegen Rassismus verbunden. „Im Staat Body Count sind alle gleich“, gebietet er. Politische Bewegungen wie Black Lives Matter, der Gegentrend All Lives Matter – für Ice-T null und nichtig: „Am Ende zählt: No Lives Matter“.

Body Count: Ein Mix aus Rap, Metal und Punk an der Craterstage.
Body Count: Ein Mix aus Rap, Metal und Punk an der Craterstage.
Foto: Andreas Jöckel

Mit eben dieser Parole meldeten sich Body Count im vergangenen Jahr auf ihrem Album „Bloodlust“ krawallig, knüppelnd zurück, eben in ihrer ureigenen Hardcore, Metal und Hip-Hop-Elemente verbindenden Sprache. Der Auftritt: nostalgisch, in Erinnerung an den 92er-„Cop Killer“-Skandal schwelgend, der eine Kontroverse auslöste. „Sind Oldschool-ICE-T-Fans da“, fragt er, wissend, dass die Truppe und er selbst mehr Legendenstatus haben als aktuelle Fans. Und johlend gehen tatsächlich Tausende Arme in die Höhe. Eine Boss-Show der großen Gesten. Und der Publikumsbeschimpfung. Auch diesen Rekord bricht ICE-T spielend. Und natürlich augenzwinkernd.

Von unserer Redakteurin Melanie Schröder