Koblenz

Benefizkonzert: Heeresmusikkorps Koblenz spielt in ausverkaufter Rhein-Mosel-Halle

Das Heeresmusikkorps Koblenz begeistere das Publikum beim Benefizkonzert in der ausverkauften Rhein-Mosel-Halle.
Das Heeresmusikkorps Koblenz begeistere das Publikum beim Benefizkonzert in der ausverkauften Rhein-Mosel-Halle. Foto: Winfried Scholz

Oberstleutnant Alexandra Schütz-Knospe verkündete zu Beginn des Benefizkonzerts in der ausverkauften Rhein-Mosel-Halle verheißungsvoll: „Wir haben Ihnen heute Abend einen sehr, sehr bunten Strauß Musik mitgebracht.“ Um es vorweg zu nehmen: Die Dirigentin erfüllte ihr Versprechen eindrucksvoll.

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Von unserem Mitarbeiter Winfried Scholz

Das Heeresmusikkorps Koblenz bot auch beim 36. Benefizkonzert zugunsten der RZ-Hilfsaktion HELFT UNS LEBEN ein grandioses Konzert und stellte dabei erneut seine hohe musikalische Qualität und Vielfalt unter Beweis. Der stellvertretende RZ-Chefredakteur Peter Burger begrüßte unter den 1400 Besuchern auch den neuen Standortältesten Oberstarzt Dr. Bruno Most. Burger betonte: „Wenn in Andernach auch die Wiege der Bundeswehr stand, war Koblenz 60 Jahre lang ihre Kinderstube, Lehrwerkstatt, Fahrschule, Wohnzimmer, Arztpraxis und Altersruhesitz.“

Das musikalische Pralinee waren diesmal die „Danses sacrée et profane“ von Claude Debussy. Einerseits, weil es hohe Kunst erfordert, das ursprünglich für Harfe und Streichorchester komponierte impressionistische Werk für Harfe und Holzbläser zu arrangieren. Aber auch wegen der Solistin Tatjana Schütz, Schwester der Dirigentin, die mit ihrer beeindruckenden Interpretation das Publikum in ihren Bann zog.

Schütz-Knospe gewährte Einblicke in ihre künstlerischen Vorlieben. Ihr Lieblingssatz aus „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski sei „Die Hütte der Baba Jaga“, der in das grandiose „Das große Tor von Kiew“ einmündet. Baba Jaga ist eine Hexe aus der slawischen Mythologie, die auf einem Mörser reitet. Doch Hexenhaftes ist bei Schütz-Knospe keinesfalls zu beobachten, sondern Spielfreude, Disziplin und auch Charme, den sie bei ihrer Moderation zeigt. Dirigieren bedeutet auch körperlich eine große Leistung. Die junge Frau meisterte es an diesem Abend bravourös unter erschwerten Bedingungen mit einem angebrochenen Zeh.

Nur der Prinz aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ sei für sie als Kind „der Prinz“ gewesen. Die Musik von Karel Svoboda gehörte neben zwei anderen Filmmusiken, darunter die „Star Wars Saga“ von John Williams, ebenfalls zum Programm. Neben zwei Militärmärschen wurden mit „Lord Tulla- more“ von Carl Wittrock und „Manhattan“ von Philip Sparke zwei wunderschöne zeitgenössische Stücke geboten. Beim letzteren zeichnete sich Hauptfeldwebel Meike Müller als Solistin an der Trompete aus. Am Ende des offiziellen Programms erwies das Orchester seinem früheren Leiter Robert Kuckertz die Reverenz. Aus dessen Feder stammt das herrliche Medley „Am Rhein“. Dass der Jahreswechsel nicht mehr fern ist, ließ dann eine Zugabe erahnen: der Neujahrskonzert-Klassiker Radetzky-Marsch.

Bereits angelaufen sind die Planungen für das Benefizkonzert am 8. November 2016. Musikalischer Gast ist dann das Militärmusik-Orchester des Großherzogtums Luxemburg.

Winfried Scholz