Zwei spannende Spiele sind das, die natürlich auch einen Fingerzeig auf den weiteren Saisonverlauf geben werden.
B-Klasse Birkenfeld 1
Vor der Partie am Sonntag (15 Uhr) in Kappeln gegen die Spvgg Hochwald fragen sich ganz viele Fußballanhänger im Kreis Birkenfeld, ob sich die SG Perlbachtal tatsächlich bis zum Schluss ganz vorne in der Tabelle halten kann. 22 Punkte aus neun Spielen hat der Spitzenreiter gesammelt und war lange ungeschlagen. Bis am vergangenen Wochenende der SV Stipshausen in Kappeln aufkreuzte und mit einem spektakulären 5:4-Sieg die Punkte entführte. „Stipshausen hat das sehr gut gemacht und uns vor allem bei ruhenden Bällen echt überrascht“, erzählt Christian Lukas, der sportliche Leiter der SG Perlbachtal und fügt hinzu: „Es war dann schon ein Kraftakt bis zur Pause aus einem 1:4 ein 4:4 zu machen, aber danach hat man auch gemerkt, dass wir zum ersten Mal personell nicht ganz top besetzt waren.“
Das Spiel gegen Stipshausen zeigte zweierlei. Einerseits, dass die individuelle Qualität der SG Perlbachtal hoch genug ist, um ganz vorne mitzumischen, denn sonst hätte sie nie in relativ kurzer Zeit ein 1:4 aufholen können. Andererseits fehlt die Tiefe im Kader. „Es haben drei Mann aus unserem 14 Mann starken Erstmannschaftskader gefehlt, und das merkt man dann natürlich“, bekennt Lukas. Der sportliche Leiter glaubt gleichwohl, dass dieses 4:5 lediglich ein Ausrutscher war.
Grundsätzlich ist Lukas davon überzeugt, dass die SG Perlbachtal bis zum Schluss ein gewichtiges Wörtchen im Aufstiegskampf mitsprechen kann. „Wir haben eine gute Mischung aus jungen und alten Spielern, die auch ehrgeizig sind“, erläutert er und verrät: „Wir hatten uns vor der Saison vorgenommen, gleich wach zu sein und einen möglichst guten Start hinzulegen. Etwas, was uns vergangene Runde nicht gelungen war. Da haben wir fast die komplette Vorrunde verschlafen.“ Lukas war sich sicher, dass das Vorhaben gelingen konnte. „Wir haben nämlich einen guten Spirit im Team“, erklärt er. Und er behielt Recht. Die SG Perlbachtal startete bärenstark, gewann in Bergen und gegen die SG Rhaunen/Bundenbach und wurde fortan getragen.
Am Sonntag kommt nun die Spvgg Hochwald nach Kappeln – es könnte so etwas wie die Nagelprobe für die SG Perlbachtal sein, denn die Spvgg Hochwald hat schon 15 Punkte auf dem Konto – und das aus erst sechs Spielen. Die Allenbacher und Wirschweilerer sind damit trotz ihrer ersten Saisonniederlage am vergangenen Wochenende gegen die SG Rhaunen/Bundenbach der heimliche Tabbelführer der Liga. „Ausgerechnet jetzt sind wir personell etwas wackelig aufgestellt. Wir sind ersatzgeschwächt“, sagt Lukas, stellt aber klar: „Wir rechnen uns trotzdem etwas aus, und ich bin davon überzeugt, dass wir Paroli bieten können – und mit dem entsprechenden Matchglück auch was holen.“
Zur großen Schar derer, die vom Höhenflug der SG Perlbachtal beim Saisonstart überrascht worden sind, zählt sich auch Marco Bussu. Der Spielertrainer der Spvgg Hochwald gibt unumwunden zu, damit nicht wirklich gerechnet zu haben. „Die hatte ja keiner auf dem Zettel“, sagt er und fügt hinzu: „Ich bin mir wirklich unsicher, wie ich diese Mannschaft einschätzen soll.“ Doch Bussu glaubt trotzdem, in Kappeln gewinnen zu können und setzt dabei auf den bärenstarken Angriff seiner Mannschaft. 36 Tore haben die Hochwälder schon erzielt, so viele, wie sonst kein anderes Team.
Der zweite Spielertrainer der Spvgg, Maximilian Kuhn, und Ex-Coach Mathias Währisch stehen mit 14 Treffern gemeinsam auf Platz der Torschützenliste. Vor ihnen rangiert allerdings ein Perlbachtaler. Felix Gehres hat schon 16-mal zugeschlagen, hatte dafür aber auch drei Partien mehr Zeit als die Hochwälder. Liefern sich die beiden Spitzenmannschaften also einen offenen Schlagabtausch? Bussu würde das wahrscheinlich gefallen. Er sagt jedenfalls: „Ich bin mir sicher, wenn wir unsere Torchancen verwerten, dann gewinnen wir.“ Nur Nico Becker fällt bei der Spvgg aus.
B-Klasse Birkenfeld 2
Mit drei Punkten Vorsprung auf seinen Kontrahenten geht die SG Unnertal am Sonntag (15 Uhr) auf dem Rasen in Berschweiler in das Spitzenspiel mit dem SV Weiersbach. Wobei der Terminus „Spitzenspiel“ für Timo Blinn unpassend ist. Der Coach des SV Weiersbach erklärt: „Tabellarisch mag es ein Spitzenspiel sein, aber für uns fühlt es sich nicht so an. Unnertal ist klarer Favorit. Für uns geht es eher darum, endlich mal wieder ein Tor zu schießen.“
Tatsächlich haben die Weiersbacher gerade Ladehemmung. Volle drei Partien haben sie schon nicht mehr ins Schwarze getroffen und so nur beim 0:0 gegen die SGH Rinzenberg einen Punkt geholt. „Jeder muss mehr machen, damit wir das ändern“, betont Blinn. Kurioserweise verortet der Gegner die Probleme der Weiersbacher nicht vorne, sondern eher hinten. „Ich finde, sie sind nicht sattelfest“, sagt Enrico Willrich, der Spielertrainer der SG Unnertal und erklärt: „Ich sehe deshalb gute Chancen für uns, weil offensive Power haben.“
Das trifft umso mehr zu, weil zwei Unnertaler Torgaranten wieder fit sind und in die Mannschaft rücken – nämlich Marcel Becker und Willrich selbst. „Unsere Marschroute lautet wie immer“, betont Willrich: „Voll auf Sieg.“ Daran ändert auch der Umstand nichts, dass drei Akteure der SGU fehlen, weil sie den Cannstatter Wasen besuchen. „Ich denke und hoffe, dass wir das auffangen“, so Willrich.
Auffällig ist übrigens, wie eng die B-Klasse Birkenfeld 2 ist. Mindestens bis zum TuS Niederbrombach auf Platz sechs dürfen sich die Mannschaften Hoffnungen auf einen der Spitzenplätze machen. Timo Blinn findet diese B-Klasse sowieso gut. „Das ist eine der geilsten Klassen überhaupt, weil es nur Derbys gibt, weil die Spiele sehr ausgeglichen sind und weil ihr Ausgang kaum vorherzusagen ist“, sagt der SVW-Coach.
Außerdem spielen: B-Klasse Birkenfeld 1: SG Rhaunen/Bundenbach – TuS Tiefenstein (in Bundenbach), SG Bergen/Berschweiler – Spvgg Teufelsfels, SV Stipshausen – SV Göttschied, TuS Breitenthal/Oberhosenbach – TV Grumbach (alle Sonntag, 15 Uhr).
B-Klasse Birkenfeld 2: TuS Hoppstädten II – FC Brücken II (Samstag, 14.30 Uhr), Bollenbacher SV II – SC Birkenfeld II (Sonntag, 13 Uhr, in Mittelbollenbach), VfL Weierbach – SV Nohen, SGH Rinzenberg – TuS Niederbrombach (alle So., 15 Uhr).