Kommentar zum Rücktritt von Gladbachs Manager Max Eberl: Wenn aus Spaß Leere wird
Die Mängelliste bei der Borussia ist schließlich lang. Aber wie soll ein Sportdirektor einen Klub aus der Krise führen, wenn er den Fußball als Last und nicht als Lust empfindet? Wenn ihm die Kraftlosigkeit und die Leere förmlich anzusehen sind. Der Macher in Mönchengladbach steht nicht allein mit der Erkenntnis, dass ihn der Beruf mit all seinen Anforderungen zunehmend überrollt, ehe nun ein Maß erreicht ist, das die Gesundheit akut gefährdet. Sich diese Schwäche einzugestehen und die Öffentlichkeit an seinen Emotionen teilhaben zu lassen, ist ein Zeichen von Stärke.
Das prominente Beispiel Eberls zeigt wie unter dem Brennglas die Verdichtung in der Arbeitswelt, die manch einen auffrisst. Da hilft am Ende auch das Adrenalin nicht, das beim Fußball an jedem Wochenende ausgeschüttet wird und süchtig machen kann. Omnipräsent zu sein, quasi rund um die Uhr große Entscheidungen treffen zu müssen, ist dabei Antrieb und Teil des Geschäfts. Allein, irgendwann dreht sich das Rad zu schnell, um Schritt halten zu können.
Der Fußball, so heißt es, ist die schönste Nebensache der Welt. Für Eberl, so hat er es selbst gesagt, ist Fußball alles. Doch der Fußball, der eigentlich ein Spiel sein soll, macht ihm keinen Spaß mehr. Zum Glück hat er es rechtzeitig erkannt.