Es war irgendwie klar, dass der wankelmütige 1. FC Kaiserslautern mitmacht bei der großen Trainerrauswurf-Orgie kurz nach Saisonbeginn. Nach den Bundesligisten Schalke 04 und Mainz 05 sowie dem Zweitligisten Würzburger Kickers hat nun auch der Drittliga-Klub aus der Pfalz seinen Coach vor die Tür gesetzt. Boris Schommers ist der 18. Cheftrainer in den vergangenen 20 Jahren, der beim FCK vorzeitig geht. Der 41-Jährige durfte sich immerhin zwölf Monate und zehn Tage beim Traditionsklub versuchen. Zahlreiche seiner Vorgänger blieben nicht derart „lange“ im Amt.
Jochen Dick zur Trainerentlassung beim 1. FC Kaiserslautern
Sascha Hildmann und Michael Frontzeck durften jeweils nur neun Monate wirken, Norbert Meier und Konrad Fünfstück überstanden sogar nur acht Monate, Tayfun Korkut brachte es gerade so auf ein halbes Jahr. Den vereinsinternen Negativrekord stellte Ex-Profi Krassimir Balakov auf, der sich nur 57 Tage auf dem Schleudersitz hielt. Das war im Frühjahr 2012. Seitdem hat sich vom Grundsatz her beim sportlich und wirtschaftlich abgestürzten FCK nicht viel geändert: Trainer sowie Spieler kommen und gehen, Manager werden ausgetauscht, Investoren steigen ein und springen wieder ab, Aufsichtsratsmitglieder treten erbost zurück oder werden kaltgestellt. Immer noch versuchen viel zu viele, Neuankömmlinge wie Altvordere, eine Hauptrolle zu spielen im ewigen Pfälzer Theater. So lange das so ist, kehrt keine Ruhe ein rund um den Betzenberg.
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