Vor diesem Hintergrund verbietet sich eine seriöse Bewertung der sportlichen Leistungen. Angesichts des schwachen Abschneidens bei der letzten WM (Platz 12) und Olympia (Viertelfinal-Aus) hatte sich Bundestrainer Alfred Gislason eigentlich zu einem mutigen Schritt entschlossen und mit Blick auf die Heim-EM 2024 einen Umbruch vollzogen – ehe der Isländer nun überspitzt formuliert jeden, der aufzutreiben war, nachnominieren musste.
Der Erkenntnisgewinn ist für den Isländer daher überschaubar. Immerhin gibt es Lichtblicke wie den unbekümmerten Julian Köster, der aktuell sogar noch in der Zweiten Liga beim VfL Gummersbach spielt. Unabhängig vom Ergebnis heute war es ein verlorenes Turnier, das doch eigentlich dazu dienen sollte, den Abstand zu Top-Nationen wie Spanien, Dänemark, Frankreich oder Norwegen zu verringern. So bleibt zumindest der Eindruck haften, dass sich bei der EM eine Einheit präsentierte, die sich trotzig selbst einem unsichtbaren Gegner gestellt hat. Mehr war in den Tagen von Bratislava nicht zu erwarten.E-Mail an den Autor: sven.sabock@rhein-zeitung.net