Rheinland-Pfalz
Rückpass von Jochen Dick: Der Sport findet immer einen Weg

Rheinland-Pfalz. Es sind bewegte Zeiten, und doch steht alles still. Das Leben legt eine Zwangspause ein, um möglichst nicht noch mehr Leben zu gefährden. Auch der Sport hält im Angesicht der Corona-Krise weltweit den Atem an und findet dennoch – wie immer – irgendwie einen Weg. Trotz der stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit.

Lesezeit 2 Minuten

Jochen Dick zu bewegten Zeiten mit eingeschränkter Bewegung

Leistungssportler entwickeln mit ihren Coaches Notfalltrainingspläne in den eigenen vier Wänden, Vereine und Fitnessstudios bieten im Internet kostenlose Video-Einheiten an, gemeinnützige und kommerzielle Anbieter dienen also der gemeinsamen Sache. Überhaupt ist es absurd und ermutigend zugleich, dass man in diesen Zeiten enger zusammenrückt, wo man doch auf Distanz gehen soll. Eines zeigt sich jedoch wie in jeder Krise: Der Sport ist anpassungsfähig und kreativ wie immer.

Fußballprofis und Hobbyspieler jonglieren mit den Füßen Klopapierrollen – und machen so ein Symbol dieser Krise zum Spielball. Familienväter scheuchen ihre Söhne mithilfe einer Koordinationsleiter durch den eigenen Garten, bei den häuslichen Fitnessübungen werden die leichteren Kinder zu Langhantelstangen umfunktioniert. Der Nachwuchs tut somit gleichzeitig etwas für die Körperspannung. Und Rückenübungen sind nun willkommene Ablenkung statt lästige Pflicht. Eigentlich müsste es, nach dieser Auszeit auf unbestimmte Zeit, weit weniger Rückenpatienten geben  ...

Sport kennt in seiner Fantasie tatsächlich keine Grenzen und kann mit fast allem und fast überall betrieben werden. Nur eben nicht mehr mit allen – wichtig bleibt, dass die Bewegung in den eigenen vier Wänden, im Garten, auf der Terrasse ohne weitere Kontakte und Trainingspartner geschieht. Natürlich ist der Sport dadurch einer seiner Ureigenschaften beraubt: der gemeinsamen Ausübung, des gemeinsamen Wettkampfs, der Geselligkeit, des Teamgedankens.

All das lässt sich durch das Internet und seine Netzwerke nur bedingt simulieren oder herstellen. Aber was sein muss, muss eben sein. Und je mehr Sportsfreunde sich an die Weisungen und Einschränkungen halten, desto schneller könnte alles vorbei sein. Das Zauberwort heißt auch hier Solidarität.

Dass dieser Begriff mit Leben gefüllt werden kann, beweisen einmal mehr die (Sport-)Vereine. Vereint im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus, gab es blitzschnell Hilfsangebote für die Älteren, Schwächeren und Anfälligeren der Gesellschaft: Unterstützung bei Einkäufen, Übernahme von Botengängen, Lieferservice für die Vereinsgaststätte, Alltags- und Nachbarschaftshilfe. Vereine sind Allzweckmittel und halten zusammen – im doppelten Sinne.

Nun werden die Herausforderungen für alle in nächster Zeit gewiss nicht kleiner werden, der Verzicht auf den geregelten Sport und die gewohnte Bewegung ist da sicherlich ein untergeordnetes Problem. Doch kann körperliche Aktivität weiterhin Ausgleich, Abwechslung, Ablenkung und Aufgabe in einer entschleunigten und doch bewegten Zeit sein. Wir müssen uns dabei immer nur vor Augen halten: Nach jeder Pause wird wieder gespielt.

Top-News aus der Region