Sport-Kommentar
Kommentar zur ungewissen Lage des Profi-Fußballs im Land: Die Solidarität und ihre Grenzen

Stellen Frauen bei der Übertragung des Coronavirus ein größeres Risiko dar? Davon scheinen sie im deutschen Profi-Fußball auszugehen. Während die Männer wegen der Ausbreitung von Sars-CoV-2 hierzulande in Liga eins und zwei erst mal bis zum 2. April Pause machen, haben die Frauen in den beiden höchsten Ligen vorerst bis zum 19. April Ruh'.

Nun, der Wahnsinn hat Methode. Bei den Männern steckt weitaus mehr wirtschaftliche Potenz in einem Wettbewerb, der nach Lesart der DFL-Granden unbedingt zu einem regulären Saisonende geführt werden soll – zur Not vor leeren Rängen. Denn das Gros ihrer Gelder beziehen Ligen und Klubs bekanntlich aus dem fürstlich ausgestatteten Fernsehvertrag. Ein Kontrakt, der demnächst noch etwas lukrativer ausfallen soll. Verhandlungen laufen bereits. Da käme es nicht gut, erweckte der Wirtschaftsbetrieb Bundesliga in Zeiten von Corona den Eindruck, ein unverlässlicher Partner zu sein.

Doch weder DFL-Geschäftsführer noch Klubobere wissen heute, was morgen beim Virus Sache ist. Christian Seifert geht nicht davon aus, dass der Ligabetrieb ab dem 3. April wieder in den Normalmodus schaltet. Besser wär's. Beschert Corona den Ligen ein vorzeitiges Saisonende, wäre der wirtschaftliche Schaden immens. Die kleineren Vereine träfe es härter. Vor allem in den unteren Klassen. Rufe nach einem Ausgleichsfonds treiben den großen Klubs schon den Schweiß auf die Stirn. Denn bei Geld hört die Solidarität schnell auf.

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