Sven Sabock zum Videobeweis im Fußball
Daran werden auch zig Kameras und x Zeitlupen nichts ändern, die jede strittige Szene aus allen erdenklichen Perspektiven beleuchten. Das künstliche Auge vermag in Einzelfällen dem Schiedsrichter wertvolle Dienste zu leisten und hilft damit, dessen Autorität zu stärken. Insofern ist dieses technische Hilfsmittel durchaus zu begrüßen – so es denn schnell zur Entscheidungsfindung beiträgt.
Allwöchentlich wird jedoch auch deutlich, dass sich zahlreiche Szenen in Grauzonen bewegen, die Raum für Interpretationen lassen. Ist die Hand am Körper, oder geht sie zum Ball? Ist es Abseits oder nicht? War das Foul vor oder doch im Strafraum? In Fällen wie diesen bleibt die Tatsachenentscheidung die oberste Instanz, wobei es generell hilfreich wäre, dem 23. Mann angesichts der Schwere der Aufgabe mehr Respekt entgegenzubringen. Die gefühlte Verrohung der Sitten inklusive der Betrugsversuche ist jedenfalls wenig dienlich, um die Instanz des Schiedsrichters zu stärken. Und so schwer die Erkenntnis manchem fallen mag: Dessen Fehler bleiben Teil des Spiels. Genauso wie die der Fußballer. Denn die Unzulänglichkeiten der Profis, die bisweilen aus drei Metern das leere Tor nicht treffen, gehen in der Diskussion nur allzu häufig unter.
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