Der Kollege aus der Sportredaktion mit italienischen Wurzeln hat Oberwasser. Zurecht grüßt er aus dem Homeoffice mit auffällig guter Laune, er wird auch in den nächsten Tagen mit einer gewissen Grandezza, einer lässigen Souveränität und Siegesgewissheit auftreten. Schließlich sind „seine“ Italiener ja noch im Turnier, anders als die Deutschen, was vor allem dem Kollegen, der so verlässlich mit seinen Tipps daneben liegt, zu schaffen macht. Die Kollegin mit spanischen Wurzeln weiter vorn auf dem Redaktionsflur trägt derweil das dramatische Ausscheiden mit Fassung und Würde.
Das erst im Elfmeterschießen entschiedene Halbfinale zwischen eben jenen Italienern und eben jenen Spaniern zeigt einmal mehr, welche Emotionen Fußballspiele hervorrufen können und wie nah Freude und Frust, Enthusiasmus und Enttäuschung beieinander liegen.