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Klaus Reimann zum Endspiel zweier aufstrebender Nationen: Der Fortschritt steht im Finale

Was sind schon 15 Jahre des Wartens gegen 55 Jahre unerfüllter Sehnsucht? Wenn am Sonntag das Finale dieser EM zwischen Italien und England ansteht, wollen die „Azzurri“ mit dem Endspiel-Triumph endlich wieder ihrem Ruf gerecht werden, eine der besten Fußball-Nationen auf diesem Planeten zu sein – nach so mancher Turnierschmach seit dem Gewinn des WM-Titels 2006. Gegen die geschundene Seele der Fußball-Nation England allerdings, bis dato sozusagen der FC Schalke 04 im Reich der europäischen Balltreter, nimmt sich das angeknackste Ego der Italiener wie das Wehwehchen eines eingebildeten Kranken aus.

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Keine Frage, die Engländer haben diesen Titelkampf längst zu einer Aufgabe von herausragender nationaler Bedeutung auserkoren. Dem bei ihnen wenig beliebten Kontinent und einer noch weniger beliebten EU mit dem Turniersieg sozusagen den Mittelfinger zu zeigen, macht den Brexit für viele Engländer erst zu einem formvollendeten Akt. So politisch aufgeladen dieses ...