Alessandro Fogolin zu Braunschweigs Trainer Lieberknecht
Immer fielen die engen Entscheidungen gegen die „Kleinen“, befand der Coach in Hamburg. Nach einem 0:4 beim HSV kann man mal die Contenance verlieren – so viel Verständnis darf gerade noch sein. Inhaltlich aber sind die Einlassungen Lieberknechts natürlich grober Unfug. Es ist kaum anzunehmen, die Schiedsrichter hätten 28 Jahre nur auf die Chance gewartet, dass die Eintracht wieder erstklassig wird – um sie dann nach Kräften zu benachteiligen.
In Wirklichkeit braucht es nicht viel Fantasie, um festzustellen, wo das Problem des Neulings wirklich liegt. Die Leichtigkeit aus Liga zwei ist dahin, gerade weil die Aufgabe in Liga eins eine ganz andere ist. Letztlich hätte kein Schiedsrichter der Welt, ohne dass es eklatant aufgefallen wäre, verhindern können, dass Braunschweig mit null Punkten und 1:9 Toren am Ende der Tabelle steht. Diese Erkenntnis mag viel Frust verbreiten beim Traditionsklub und seinem Trainer.
Schuld sind aber trotzdem nicht immer die anderen. Nach Lage der Dinge, und auch da ist die Wahrheit eine bittere, ist der Traditionsklub aus Niedersachsen in der neuen Umgebung offensichtlich überfordert. Ähnlich wie die SpVgg Greuther Fürth in der Vorsaison. Und so wird die Eintracht aus Braunschweig, so schade das ist, am Ende der Saison wieder absteigen. Ohne, dass auch nur ein Schiedsrichter etwas dafür oder dagegen getan haben wird.