Sport mit Meinung
Einwurf: Platz zwei spricht für „Vizekusen“

Nach gerade mal 15 Spieltagen bleiben in der Bundesliga nicht mehr viele Fragen offen. Dass die Bayern einmal mehr Meister werden, dürfte die einhellige Meinung sein, offen ist lediglich, ob Torwart Manuel Neuer bis zum Sommer überhaupt noch mal hinter sich greifen muss oder die unvermeidlichen Bierduschen womöglich schon an Karneval vonstatten gehen.

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Sven Sabock zu Bayer Leverkusen

Fest steht schon jetzt, dass die vor wenigen Monaten vorhergesagten spanischen Verhältnisse hierzulande ausbleiben. Statt eines Duells an der Spitze mit dem BVB gibt es allenfalls einen Kampf der Münchner gegen ihre eigenen Rekorde. Weil die Über-Bayern längst in ihrer eigenen Liga spielen, haben sich denn auch die Koordinaten in der Liga verschoben.

In Dortmund macht sich angesichts von 31 Punkten bereits Depression, ja Krisenstimmung breit, in Leverkusen herrscht trotz der bemerkenswerten Bilanz von 37 Zählern das latente Bedürfnis, sich rechtfertigen zu müssen. Die Werkself wird den Malus, stets „Vizekusen“ zu sein, nun mal nicht los – eine Mannschaft eben, die immer dann, wenn es wirklich ernst wird, nur zweiter Sieger ist.

Dabei schwingt sich Bayer in diesen Tagen auf, der Beste vom Rest zu werden, mehr geht eben nicht. Die Gründe für den neuen und anerkennenswerten Status sind vielschichtig, basieren aber vor allem auf dem unaufgeregten Handeln von Sami Hyypiä. Ein Trainer, der es versteht, die zahlreichen Einzelkönner zu einer funktionierenden Mannschaft zu machen.

Klingt simpel, ist aber eine große Kunst. Einziger Haken bei all den Bemühungen: Um nachhaltig gewürdigt zu werden, gilt es für Bayer nun, auch auf internationaler Bühne zu bestehen. Und da geht es bereits am Dienstag ums Ganze.

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