Sven Sabock zum neuen Vertrag für Joachim Löw
Den Versuch zu wagen, Erlebnis und Ergebnis miteinander in Einklang zu bringen, ist eine bemerkenswerte Leistung des 53- Jährigen, dem bislang nur ein wesentlicher Makel anhaftet: keinen Titel gewonnen zu haben. Insofern symbolisiert das neue Arbeitspapier nicht mehr als einen Mosaikstein, im kommenden Jahr in Brasilien endlich den großen Coup zu landen.
Vorbei sind die lästigen Fragen nach der Zukunft, der Bundestrainer und seine Adjutanten können ihre gesamte Energie den fußballerischen Herausforderungen widmen. Letztlich bleibt aber festzuhalten, dass die Vertragsmodalitäten völlig beiläufig sind: Die Unterschrift entbindet Löw nicht von dem Druck, mit einem Pokal aus Brasilien nach Hause zu kommen.
Zweite und dritte Plätze hatte das Fußballvolk genug, jetzt sollen, nein müssen, Titel her. Sicher, ein WM-Sieg lässt sich nur schwer planen – aber was nützt eine viel gelobte Philosophie, wenn am Ende stets die anderen jubeln? So gesehen, braucht es wenig Fantasie, um zu prognostizieren, dass nach einer wenig erquickenden WM die Ära Löw beendet ist.
Dass ein Vertrag dann nur noch ein Stück Papier ist, lehrt uns die Bundesliga jede Woche.