Klaus Reimann zur Situation bei Schalke 04
Sieben Spieltage später ist immer noch ungeklärt, ob sich hinter der dritten Wahl auf dem Trainerstuhl bei den Knappen tatsächlich ein erstklassiger Trainer verbirgt. Gleichwohl deutet einiges auf eine gedeihliche Zusammenarbeit hin. Die ruhige, ausgeglichene Art des Fußball-Lehrers scheint bestens zu korrespondieren mit dem stets zur Übernervosität neigenden Umfeld der Schalker. Dem Mannschaftsspieler Breitenreiter ist es gelungen, die Reihen zu einen – das allein ist schon eine Leistung.
Der Schalker Fußball wirkt unter dem neuen Trainer strukturierter, frischer. Der Abgang des fürs spielerische Element zuständigen Julian Draxler wird gemeinschaftlich kompensiert. Weil Max Meyer, Leon Goretzka und der flinke Leroy Sane eine Menge Offensivqualität ins Spiel bringen, kommt das Schalker Spiel variabler und mithin für den Gegner schwerer auszurechnen daher. In der Defensive kann der Coach auf bewährte Kräfte setzen, und in Ralf Fährmann weiß Breitenreiter einen der besten Keeper in der Liga im Kasten. Die Mischung stimmt – was den Trainer eben mit einbezieht.
Das Problem auf Schalke liegt bekanntlich in der Kontinuität. Auf viele gute Ansätze folgten schon oft viele bittere Enttäuschungen. Den Trainer mal einfach in Ruhe machen zu lassen, mal nicht auf große Namen, sondern auf kleine Entwicklungsschritte zu setzen, das wäre doch mal was. Schalke im Wandel? Abwarten ...
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