Seit Donnerstag hatten sich Tausende Fans in Berlin eingefunden und die Stadt in ein Meer aus rot-weißen und rot-schwarzen Farben getaucht. Bei sommerlichen Temperaturen füllten sich die Biergärten, Kneipen und Plätze schnell – Berlin war fest in Fanhand. Am Samstagmittag, wenige Stunden vor dem Anpfiff des 81. Pokalfinales im Olympiastadion, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt.
Der Breitscheidplatz war fest in der Hand der FCK-Fans, die rund um den Zoo für richtig gute Laune sorgten. Nach einer sensationellen Pokalsaison waren die Anhänger des Außenseiters hoch motiviert und siegessicher angereist. Zahlreiche Finalbesucher kamen aus dem Hunsrück, von der Nahe, von der Mosel oder aus der Eifel. Danny Kruger aus Gödenroth sagte: „Ich träume seit Wochen von diesem Pokal. Mein Schwiegervater Kurt und ich werden im Stadion alles geben, um unseren FCK zu unterstützen.“
Gegen 14 Uhr platzte der Breitscheidplatz aus allen Nähten. Rund 50.000 FCK-Fans sollen sich auf den Weg nach Berlin gemacht haben, mit oder ohne Ticket. Auch rund um das Messegelände, wo die Leverkusen-Fans ihr Lager aufgeschlagen hatten, war die Stimmung ausgelassen. Trotz der Niederlage drei Tage vorher im Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo war keine Spur von Enttäuschung zu spüren.
Am frühen Nachmittag setzten sich die Anhänger beider Klubs in Bewegung Richtung Olympiastadion. Der Einlass am Stadion war allerdings etwas chaotisch, sodass viele Fans erst kurz vor dem Anpfiff ihre Plätze erreichten. Einmal im Stadion war die Atmosphäre überwältigend. Die rot-weiße Wand der FCK-Fans mit ihrer atemberaubenden Choreografie auf der einen und der schwarz-rote Block des Deutschen Meisters auf der anderen Seite sorgten für pure Gänsehaut.
So stellt sich der Meister das vor. Dass die Profis selbst eine Lösung finden, ohne dass der Trainer über die Maßen eingreifen muss. „Diese Spieler mögen neue Herausforderungen“, erklärte Xabi Alonso, der Coach des neuen deutschen Meisters und DFB-Pokalsiegers, nach dem 1:0 (1:0)-Finalerfolg gegen ...Bayer holt das Double – eine reife Leistung und der zweite Titel
Die Gesänge der Fans waren während des Spiels fast ohrenbetäubend, und der Himmel über Berlin, der in der Halbzeit zu brennen schien, machte die Atmosphäre perfekt. Am Ende siegten die Leverkusener mit 1:0 durch ein Tor von Granit Xhaka und machten damit das erste Double der Werkself perfekt. Nach der offiziellen Siegesfeier im Stadion zogen die Fans zurück in die Stadt, um in Kneipen und Biergärten weiter zu feiern.
Was dieses Wochenende besonders prägte: Es wurde viel und vor allem friedlich zusammen gefeiert. An vielen Orten sah man Fans von Lautern und Leverkusen gemeinsam das Pokalwochenende genießen. Fußball verbindet – in unserer Region und auch beim Pokalfinale in Berlin.