Sport-Kommentar
Der passende Trainer ist schwer zu haben

Statt Lucien Favre ist es nun Peter Bosz geworden. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich erst in einigen Monaten weisen wird, ob die 1b-Lösung bei Borussia Dortmund das Anforderungsprofil 1a erfüllt: attraktiven Fußball bieten, eine entsprechende Punktausbeute erzielen und vor allem für ein angenehmes Miteinander auf allen Ebenen sorgen. Für den Moment offenbart die nun beendete Trainersuche des BVB ein generelles Problem der Branche: Es ist heutzutage schwer, passendes Personal zu finden.

Sven Sabock zum BVB und dessen Coach Peter Bosz

Beim Blick auf einige Rochaden der vergangenen Monate zeigt sich, dass in den Klubs der Spagat zwischen Kreativität und dem Streben nach nachhaltigem Erfolg nur schwer umzusetzen ist. Wer das Risiko scheut und nicht wie in Bremen (Nouri), Augsburg (Baum), Stuttgart (Wolf) oder nun in Mainz (Schwarz) einen Novizen zum Chef befördert, muss neuerdings denn auch damit leben, einen Korb zu bekommen. Nizza gibt Favre nicht frei, die aufstrebenden David Wagner (Huddersfield) und Julian Nagelsmann (Hoffenheim) kann selbst die Aura des ruhmreichen BVB nicht zu einem Arbeitsplatzwechsel bewegen.

Noch diffiziler stellt sich die Lage in Leverkusen dar, wo sich auch drei Wochen nach dem Saisonende immer noch kein passender Übungsleiter gefunden hat. Bei der Suche nach dem großen Wurf ist freilich auch zu beachten: Das Ende der einst so verheißungsvollen Liaison Tuchel/BVB zeigt, dass selbst ein besonderer Trainer und ein außergewöhnlicher Verein nicht immer eine Symbiose bilden.

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