Koblenz
Besser ist nicht immer gut genug: Kommentar zum Finale in der Champions League
Borussia Dortmund - Real Madrid
Feiert seinen sechsten Champions-League-Titel: Toni Kroos (mit Pokal) und die Stars von Real Madrid.
Frank Augstein. dpa

Es ist die ewig junge Diskussion nach großen Fußballspielen: Hat nun die bessere Mannschaft verloren? War der Sieger das insgesamt schwächere Team und hat vielleicht sogar unverdient gewonnen? Auch nach dem Wembley-Finale in der Champions League ploppen diese Fragen auf.

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Weil Borussia Dortmund über weite Strecken sehr gut (aber eben nicht gut genug) gespielt hat und Real Madrid nicht unbedingt das bessere Team war. Aber eben die schlauere, glücklichere und vor allem effektivere Mannschaft – und damit automatisch dann doch die bessere.

Wer große Spiele gewinnen will, muss logischerweise das Tor treffen. Dem BVB ist das im Königsklassen-Endspiel von London trotz einer überwiegend mutigen und mitreißenden Herangehensweise sowie bester Chancen nicht gelungen. Gerade gegen Real rächt sich so etwas. Die Madrilenen standen schließlich neunmal in einem Champions-League-Finale – und gewannen neunmal. Mal durch eine rauschende Glanzleistung, mal durch eine eher abgeklärte Darbietung wie jetzt gegen den BVB.

Gegen alle vier deutschen Mannschaften – Union Berlin in der Gruppenphase, RB Leipzig im Achtelfinale, Bayern München im Halbfinale und Borussia Dortmund im Finale – waren die „Königlichen“ nicht wirklich die bessere Mannschaft, Real setzte sich aber dennoch durch. Der feine, aber entscheidende Unterschied.

Den machte auch der deutsche Nationalspieler Toni Kroos in seinem jüngsten Endspiel aus. Wie von seinem Team war auch von dem 34-jährigen Strategen zunächst nicht viel zu sehen, dann aber drehte Kroos auf und bereitete unter anderem das wichtige Führungstor der Spanier vor. Der nunmehr sechsmalige Champions-League-Sieger nimmt nach seinem letzten großen Spiel auf Vereinsebene den nächsten Titel ins Visier. Mit der DFB-Auswahl soll bei der Heim-Europameisterschaft die finale Krönung einer außergewöhnlichen Karriere erfolgen. Dafür muss der Turniergastgeber auch nicht immer die bessere Mannschaft sein.

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