Jahrelang hat sich Fußball-Deutschland darüber beschwert, dass es in den späten Saisonphasen der Bundesliga an der Spitze keine Spannung mehr gebe. Daran hat sich nicht viel geändert, nur eben, dass der Deutsche Meister nun nicht mehr FC Bayern, sondern Bayer Leverkusen heißen wird. WNoch im April dürfte sich die Werkself bei nunmehr satten 16 Punkten Vorsprung vor den orientierungslosen Münchnern den Titel sichern. Mit Spannung hat das nicht viel zu tun, eher mit willkommener Abwechslung.
Richtig spannend ist es am anderen Ende der Tabelle. Dort rückt das Feld – bis auf den Tabellenletzten Darmstadt 98 – immer enger zusammen. Der FSV Mainz 05 hat unter Trainer Bo Henriksen ziemlich viel richtig gemacht und starke sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen geholt, darunter zwei Siege gegen die unmittelbaren Konkurrenten aus Bochum und Darmstadt. Was den 05ern immerhin den Relegationsplatz beschert hat. Knapp dahinter erweist sich der 1. FC Köln weiterhin als zäh und widerstandsfähig. Zwei Tore in der Nachspielzeit beim emotionalen 2:1 gegen den VfL Bochum nähren die Hoffnungen auf den Klassenverbleib. Die Kölner spielen unter anderem noch gegen Darmstadt und in Mainz.
Der VfL Bochum ist aktuell der große Verlierer im Abstiegskampf. Noch vor sechs Spieltagen hatte der Revierklub acht Punkte Vorsprung auf die Kölner und sogar zehn Zähler auf die Mainzer. Es folgte gerade mal ein Punktgewinn in sechs Partien, der VfL hat sich durch eine Mischung aus Erfolg- und Sorglosigkeit wieder in die Bredouille gebracht. Jetzt sind's nur noch drei Punkte auf Mainz und vier Zähler auf Köln – das verspricht echte Spannung an den verbleibenden sechs Spieltagen.