Sportbund Rheinland feiert 75-jähriges Bestehen - IOC-Mann Mronz zu Gast
75 Jahre jung – Sportbund Rheinland blickt am Geburtstag in die Zukunft
75 Jahre Sportbund Rheinland
Festredner und Impulsgeber beim Sportbund Rheinland: IOC-Mitglied und Sportmanager Michael Mronz. Foto: Thomas Frey/Sportbund Rheinland
Thomas Frey

Keine ellenlangen Grußworte, keine staubigen Rückblicke in die Historie, keine Jubiläumsschrift mit Goldeinfassung: Mit einem sehr vorwärtsgewandten Festakt feierte der Sportbund Rheinland (SBR) sein 75-jähriges Bestehen. „Wir wollten einen anderen Weg gehen und es einfach mal anders machen“, sagte SBR-Präsidentin Monika Sauer vor 160 Gästen im Theater Koblenz.

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Ihr Dachverband mit 616.935 Mitgliedern in 2943 Vereinen bot ein kurzweiliges Programm mit Musik, Talk sowie Akrobatik – und stellte eben nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft in den Mittelpunkt. Dies sei auch ein zentraler Grund gewesen, als Gast- und Impulsredner zuzusagen, erklärte Michael Mronz.

Der 57-jährige Sportmanager ist seit 1997 Vermarktungschef des CHIO in Aachen, des größten Reitturniers der Welt, und wurde im vergangenen Jahr als dritter deutscher Vertreter neben Präsident Thomas Bach Ex-Fechterin Britta Heidemann ins Internationale Olympische Komitee gewählt. Der Kölner kennt sich also bestens aus im Weltsport, weiß aber auch um die große Bedeutung des Breitensports. „Ohne das Ehrenamt wäre es ja gar nicht möglich, wie im Sportbund Rheinland Angebote in knapp 3000 Vereinen zu organisieren“, sagte Mronz.

Der Sport darf kein Spielball sein

In der öffentlichen Wahrnehmung kommen ihm aber die Vorzüge des Sports häufig zu kurz. „Wir müssen deutlicher machen, welche Wichtigkeit und welche Bedeutung er für uns als Gesellschaft hat.“ Und dass der Sport kein Spielball sein und nicht instrumentalisiert werden darf. „Der Sport ist nicht für die Politik da, sondern die Politik ist für den Sport da“, erklärte Mronz, der zugleich einen Blick in die Zukunft warf.

Von Künstlicher Intelligenz (KI) etwa verspricht er sich viele Vorteile, „zum Beispiel bei der Talentsichtung oder Trainingssteuerung“. Neben dem Leistungssport könne auch der Amateurbereich profitieren. „Die KI bietet Vereinen die Möglichkeit, virtuelle Realitäten, personalisierte Trainingspläne und innovative Programme anzubieten.“ Wie das alles an der Basis mit ehrenamtlicher Arbeit in Einklang zu bringen ist, wird dann tatsächlich erst die Zukunft zeigen.

Wichtige junge Ehrenamtler

In der Gegenwart sieht sich der Sportbund Rheinland jedenfalls gewappnet für die zahlreichen Herausforderungen. Auch weil junge Menschen in den Vereinen aktiv sind wie Laura Lehne. Die 24-Jährige ist seit knapp vier Jahren Geschäftsführerin des TuS Mosella Schweich, einem Mehrspartenverein im Landkreis Trier-Saarburg mit 1800 Mitgliedern. Über ihr Engagement als Trainerin im Kinderturnen und ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Sportverein kam sie zu der verantwortungsvollen Stelle. Lehne war neben SBR-Chefin Sauer, Staatssekretärin Simone Schneider und dem Lahnsteiner Rhönradturner Luca Christ Talkgast auf der Bühne im Koblenzer Theater.

75 Jahre Sportbund Rheinland
Auf der Bühne des Theaters Koblenz (v.l.): SBR-Präsidentin Monika Sauer, Vereinsvertreterin Laura Lehne, Staatssekretärin Simone Schneider, Festredner Michael Mronz und Musiker Jonny Götze.
T/homas Frey/Sportbund Rheinland. Thomas Frey

Lehnes Rat an junge Ehrenamtler zielte auf die im Sport so wichtigen Voraussetzungen wie Leidenschaft und Teamgeist ab: „Man sollte sich immer den Spaß bei dieser Arbeit bewahren und Aufgaben auch mal abgeben und delegieren. Man kann nicht immer alles alleine machen.“

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