Fußball-Bezirksliga: Tabellenführer SV Winterbach muss sich mit 0:0 zufriedengeben - Packende Schlussphase in Weinsheim
Scherer reagiert gelassen auf die Leistungsdelle
Tor für die TSG Planig: Der Eckball von Bünyamin Degirmenci fliegt vorbei an Mitspielern (grüne Trikots) und Kontrahenten der SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein in das lange Eck des von Jörn Zillmann gehüteten SG-Tors. Foto: Michael Ottenbreit
Michael Ottenbreit

Region Nahe. Da lässt der so dominante Tabellenführer SV Winterbach mal eine kleine Schwäche erkennen und zwei Punkte gegen den Nachbarn aus Waldböckelheim liegen, doch ausnutzen können das die Verfolger in der Fußball-Bezirksliga nicht. Denn die SG Fürfeld, die TSG Planig und die SG Weinsheim kommen ebenfalls nicht über Unentschieden hinaus. Die Weinsheimer retten ihre Zähler sogar erst in der achten Minute der Nachspielzeit. Dafür rückt der FSV Idar-Oberstein wieder rein ins Verfolgerfeld, gewinnt im Spiel eins nach dem Rücktritt von Trainer Carsten Beicht.

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VfL Simmertal – Spvgg Nahbollenbach 0:0. Nach dem Abpfiff waren sich beide Trainer schnell einig. „Das war ein leistungsgerechtes Unentschieden“, hielt VfL-Trainer Benedikt Bernd fest. Dabei erwischten die Hausherren den besseren Start und dominierten die erste halbe Stunde der Partie. „Da hätten wir durchaus ein Tor erzielen können. Über die gesamte Spielzeit gesehen hatten aber die Gäste die besseren Torchancen“, teilte Bernd mit, der mit dem VfL das achte Remis im zwölften Spiel holte. „Mit dem Ergebnis können beide Mannschaften wenig anfangen. Wir können aber durchaus mit der Leistung zufrieden sein, da eine Steigerung zu den vergangenen Spielen zu sehen war“, sagte der Simmertaler Trainer abschließend.

VfR Baumholder II – FSV Idar-Oberstein 1:4 (0:2). Dem Gast ist nach dem Trainerwechsel in der vergangenen Woche eine Trendwende geglückt. Mit dem Sieg beim Schlusslicht wurde die Negativserie beendet. Tore: 0:1 David Heringer (20.), 0:2 Jan-Uwe Audri (32.), 0:3 Ibrahim El-Saleh (47.), 1:3 Maximilian Ulbig (70.), 1:4 Jan-Niklas Decker (82.).

SC Birkenfeld – SG Merxheim/ Monzingen/Meddersheim 8:0 (2:0). Das hatten sich die Gäste anders vorgestellt. „Wir sind schon ersatzgeschwächt angereist. Aber das darf nicht als Ausrede zählen, dass wir so unter die Räder kommen“, erklärte SGM-Trainer Michael Linn. Bereits nach zehn Minuten traf Mirsand Kryeziu zur Führung der Birkenfelder. „Das frühe Gegentor hat uns absolut nicht in die Karten gespielt“, erklärte Linn. Leon Korn (22.) erhöhte. „Das schnelle 3:0 direkt nach Wiederanpfiff hat uns dann endgültig das Genick gebrochen“, teilte der Übungsleiter mit. Mit vier weiteren Treffern wurde Korn (47., 55., 83., 88.) zum Matchwinner. Christian Jahn (53.) und Kryeziu (62.) steuerten im zweiten Abschnitt ebenfalls jeweils ein Tor bei. „Wir müssen unsere Lehren aus der Niederlage ziehen und es nächste Woche besser machen“, forderte der Merxheimer Trainer.

SV Winterbach – TuS Waldböckelheim 0:0. Überraschend kam der Primus gegen den Drittletzten nicht über ein torloses Remis hinaus. „Von außen werden wir zum Siegen verdammt. Das sehen wir intern anders und wissen das Ergebnis dementsprechend einzuschätzen“, berichtete SVW-Trainer Torben Scherer und fügte an: „Wir haben gegen eine gute Waldböckelheimer Mannschaft gespielt, die mit Herz und Seele verteidigt und sich dadurch den Punkt verdient hat.“ Trotz zweimaliger Überzahl aufgrund von Zeitstrafen gelang es den Winterbachern nicht, das Abwehrbollwerk des TuS zu knacken. „Aktuell ist eine Leistungsdelle zu sehen. Aber im Gegensatz zum Spiel gegen den SC Birkenfeld hat mir unser Auftreten wieder besser gefallen“, bilanzierte Scherer und sagte abschließend: „Es gibt keinen Grund für Panik. Wir sind die einzige Mannschaft der Bezirksliga, die noch ungeschlagen ist.“

SG Fürfeld/Neu-Bamberg/ Wöllstein – TSG Planig 1:1 (0:1). Im Duell Dritter gegen Vierter begannen die Gäste aus Planig munter. „Wir hatten kaum Anlaufschwierigkeiten, uns auf dem Hartplatz in Neu-Bamberg zurechtzufinden, und haben die Fürfelder bewusst früh attackiert, sodass sie keine langen Bälle schlagen konnten“, berichtete TSG-Trainer Christoph Schenk. Kurz vor der Pause stelle Bünyamin Degirmenci (43.) sein feines Füßchen unter Beweis. Der Planiger Kreativspieler zirkelte einen Eckball direkt ins Tor. „Auch nach dem Seitenwechsel waren wir die aktivere Mannschaft. Wenn wir da eine unserer Chancen zum 2:0 nutzen, gehen wir als Sieger vom Platz“, erklärte Schenk. Doch die Fürfelder gaben sich nicht auf und drängten auf den Ausgleich, den Marcel Beck (82.) erzielte. „Die letzten 20 Minuten gehörten den Hausherren“, sprach Schenk von einem am Ende ausgeglichenen Spiel. Er ergänzte: „Wir hätten die drei Punkte gerne mitgenommen. Wenn man sich die anderen Ergebnisse anschaut, hätten wir einen ordentlichen Sprung in der Tabelle machen können. Nichtsdestotrotz können beide Mannschaften mit dem gerechten Remis leben.“

TuS Pfaffen-Schwabenheim – TSV Bockenau 4:0 (2:0). Von Beginn an nahmen die Gastgeber im Duell der beiden Aufsteiger die Zügel in die Hand. „Die Gäste hatten Pech, sie mussten in der ersten Hälfte schon zweimal wechseln. Wenn dann so ein Spieler wie Torjäger Julian Brückner runter muss, kostet das eine Mannschaft natürlich Qualität“, sagte TuS-Co-Trainer Luca Wolf, der die Leistung seiner Mannschaft aber nicht schmälern wollte: „Auch mit den Bockenauer Leistungsträgern hatten wir das Spiel über die gesamte Zeit im Griff.“ Vor dem Seitenwechsel trafen Abdullah Kurtoglu (42.) und Alper Akcam (45.). „In der zweiten Hälfte haben wir unseren Stiefel runtergespielt und nichts mehr anbrennen lassen. Das war keine überragende Leistung, aber trotzdem geht der Sieg in dieser Höhe in Ordnung“, sagte Wolf. Sven Dangel (75.) und Matthias Lahm (87.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.

TuS Mörschied – SG Guldenbachtal 4:1 (1:0). Eine Unachtsamkeit brachte die SG in Rückstand. „Wir waren nach einem Eckball nicht fokussiert genug und kassieren deshalb das Gegentor“, ärgerte sich Yannik Wex, der spielende Co-Trainer der Gäste. Marvin Kunz (30.) traf. Nach dem Seitenwechsel waren die Guldenbachtaler besser im Spiel und kamen durch Stefan Luge (55.) zum Ausgleich. Nach einem erneuten Standard hatten die Gäste aber das Nachsehen. Niklas Munsteiner (63.) traf im Anschluss an einen Freistoß. „Wir haben uns die Gegentreffer teilweise selbst ins Tor gelegt“, sagte Wex und ergänzte: „Wir haben aber weitergemacht und versucht, den erneuten Ausgleich zu erzwingen. Am Ende machen wir auf und kassieren zwei weitere Tore. Die Niederlage geht in Ordnung, auch wenn sie zwei Tore zu hoch ausfällt.“ Kunz (70., 75.) legte die beiden Treffer nach.

SG Weinsheim – SC Idar-Oberstein II 3:3 (0:1). Die bisher beste Abwehr der Liga, die der SG Weinsheim, präsentierte sich dieses Mal ziemlich luftig. „Wir haben es unnötig spannend gemacht. Bevor wir in Rückstand geraten, hätten wir eigentlich schon führen müssen“, resümierte SGW-Trainer Andy Baumgartner. Doch die ersten beiden Treffer gehörten den Schmuckstädtern. Kevin Gardlowski (32.) und Hendrik Puhl (48.) markierten die Führung der Gäste. Die SGW ließ sich von dem Rückstand nicht beirren und antwortete durch Daniel Saadalla Ayoob (56.) und Julian Fischer (61.). Eine Viertelstunde vor Schluss legte sich Christian Krämer mit einem Gegenspieler an und sah in der Folge die Rote Karte. In Unterzahl mussten die Hausherren erneut einem Rückstand hinterherlaufen. Yaser Albarak (89.) brachte die Idarer wieder in Führung. „Da haben wir bei dem Freistoß nicht gut ausgesehen“, sagte der SGW-Trainer. Doch Aufgeben ist für eine Baumgartner-Mannschaft kein Thema. In der achten Minute der Nachspielzeit drückte Felix Zimmermann den Ball nach einem Standard zum viel umjubelten Ausgleich über die Linie. „In dem Spiel war mehr drin gewesen. Wir haben es uns selbst schwer gemacht und müssen mit dem einen Punkt leben“, bilanzierte Baumgartner.Florian Unckrich

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