Oberliga: Gute Leistung, aber 1:2 gegen Worms
Rot-Weiss lässt beste Chancen ungenutzt
Es war schön anzuschauen, was Tyler Wozny (am Ball) und die Rot-Weissen auf den Platz brachten – aber es mangelte an Effizienz. Foto: Wolfgang Heil
Wolfgang Heil

Koblenz. Die Befürchtung im Vorfeld der Partie der Rot-Weissen bestätigte sich nicht: Die Oberliga-Mannschaft um Trainer Fatih Cift zeigte gegen Wormatia Worms trotz dezimiertem Kader eine starke Leistung – vergaß aber, sich dafür zu belohnen und ging am Ende auf dem Oberwerth mit einem 1:2 vom Platz. Grund für die Niederlage war schlicht mangelnde Effizienz.

Selbst Wormatia Trainer Benny Früh bezeichnete den Sieg seiner Mannschaft als nicht verdient: „Aber solche Spiele gibt es. Du bist die bessere Mannschaft, aber vergisst, dich auch zu belohnen. Wir hatten in dieser Saison auch schon solche Spiele. Egal wie, wir nehmen die drei Punkte gern mit, Rot-Weiss kann stolz auf die Leistung sein und wird am Ende in den oberen Regionen landen.“

Dies war jedoch nur ein schwacher Trost für Rot-Weiss-Coach Fatih Cift, der seine Mannschaft gut auf den Gegner vorbereitet hatte. Vom Anpfiff weg erspielte sich seine Mannschaft eine Dominanz, die eigentlich niemanden daran zweifeln ließ, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Schon nach vier Minuten ergab sich die Möglichkeit zur Führung der Hausherren, aber der Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Nur vier Minuten später hatte der Ex-Wormser Younes Azahaf die nächste Möglichkeit seine Mannschaft in Führung zu bringen, allerdings flog sein Schuss knapp übers Gehäuse vom Wormser Torwart Luca Pedretti. Hier hätten die Schützlinge von Cift in Führung gehen können – oder gar müssen.

In der 26. Minute schien die überfällige Führung der Rot-Weissen Realität zu werden, als Rachid Tchadjei das 1:0 erzielte. Der Jubel war indes nur kurz, Schiedsrichter Maximilian Fischer versagte dem Treffer die Anerkennung und entschied auf Abseits – eine sehr zweifelhafte Entscheidung. Erst in der 32. Minute gelang den Gästen der erste Versuch, das Tor von Rot-Weiss-Torhüter Maximilian Grote zu gefährden aber der harmlose Schuss stellte den Schlussmann vor keine Probleme. Kurz darauf hatte der agile Azahaf sich über links durchgespielt und verfehlte das Gehäuse der Gäste nur knapp.

Dann die 43. Minute: Rachid Tchadjei ging im eigenen Strafraum zu ungestüm zu Werke, und Schiedsrichter Fischer entschied auf Elfmeter. Dieses Geschenk ließ sich Jan Dahlke nicht entgehen und erzielte die Führung für Worms. Durch diesen Treffer wurde der Spielverlauf auf den Kopf gestellt.

Nach der Pause wurde der Sturmlauf der Einheimischen unvermindert fortgesetzt. Es dauerte bis zur 60. Minute, ehe Tchadjei unter tätiger Mithilfe eines Wormser Abwehrspielers den 1:1-Ausgleich erzielte. Und es ging munter weiter: Lediglich eine Minute später verpasste Armin Sivic das 2:1, sein Schuss traf nur die Latte. Cift konnte an der Seitenlinie kaum glauben, wie viele Torchancen seine Mannschaft ungenutzt ließ.

Es ist eine Binsenwahrheit, dass dies häufig bestraft wird. So kam es auch dieses Mal, als der eingewechselte Jamal Willrich in der 77. Minute zum 1:2 für Worms traf. In der Schlussphase gab es von den Hausherren verzweifelte Bemühungen, wenigstens noch ein Unentschieden zu erreichen – aber aber es blieb letztlich beim glücklichen Sieg der Gäste und für die Rot-Weißen die nicht neue Erkenntnis, dass Fußball am Ende eben ein Ergebnissport ist.

Fatih Cift meinte nach dem Schlusspfiff: „Mir schwirrt so vieles im Kopf herum, ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Ich bin schon enttäuscht, meine Mannschaft hat eine gute Leistung gebracht, aber vergessen sich zu belohnen.“ Man muss kein Prophet zu sein um anzunehmen, dass das Geschehen dem Trainer zumindest eine schlaflose Nacht beschert hat.

Wilfried Zils

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