Ringen, Zweite Bundesliga: Eigengewächs kann aber Niederlage der Tigers in Viernheim nicht verhindern
Wrestling Tigers Rhein-Nahe: Alex Mayer verblüfft sogar Oliver Eich
Karl-Heinz Helbing, Trainer der Wrestling Tigers
Klaus Castor

Zum erhofften Befreiungsschlag hat es nicht ganz gereicht, die Wrestling Tigers Rhein-Nahe bleiben aber trotz der 14:16-Niederlage beim SRC Viernheim in der Zweiten Bundesliga vor der punktgleichen RG Kurpfälzer Löwen und damit auf einem Platz, der ihnen die Relegationskämpfe ersparen würde.

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„Es ist eigentlich ganz gut gelaufen“, sagte Oliver Eich, der Geschäftsführer der Ringer aus Bad Kreuznach, Langenlonsheim und Bingen, schränkte aber ein: „Hier und da haben wir Punkte liegen gelassen.“ Allerdings hielten sich Ausschläge nach oben und unten die Waage, sodass das Ergebnis unter dem Strich in Ordnung ging.

Zu den positiven Überraschungen gehörten Erhan Gheorghe und Alexander Mayer. Eich hatte erwartet, dass Gheorghe gegen den 23 Kilogramm mehr wiegenden bulgarischen Vizemeister Georgi Lyubomirov Ivanov im Schwergewicht keine Chance haben würde, und eigentlich eine technisch überhöhte Niederlage einkalkuliert. Doch der Moldawier ließ kaum etwas zu, erzwang nach 0:3-Rückstand sogar eine Aktivitätszeit seines Gegners und verkürzte noch auf 1:3, weil Ivanov sie nicht nutzen konnte. Statt der befürchteten vier Punkte gab Gheorghe lediglich einen Zähler ab. „Erhan hat einen richtig starken Kampf gemacht“, lobte der Tigers-Geschäftsführer.

Ich hätte nie gedacht, dass er eine solche Leistung abruft.

Oliver Eich zum Auftritt von Alexander Mayer

Die Voraussagen übertraf auch Mayer mit seinem 13:4-Sieg, der den Gästen drei Punkte einbrachte, deutlich. „Ich hätte nie gedacht, dass er eine solche Leistung abruft“, sagte Eich. Denkbar knapp verpassten Vasili Taran und Vladislav Ivanov bessere Ergebnisse. Taran fehlte beim 9:2 lediglich eine Wertung, um drei Punkte einzustreichen, Ivanov gab beim 2:10 genau einen Zähler zu viel ab, um mit einer 0:2-Niederlage davonzukommen. Auch die Hoffnung, Wassil Ivanov würde über die Zeit kommen, erfüllte sich nicht.

Enttäuscht war Eich, dass Magomed Bataev sich gegen den stilartfremd ringenden Pascal Hilkert lediglich mit 6:5 durchsetzte. „So knapp zu gewinnen, ist fatal“, sagte der Geschäftsführer. „Magomed hatte nicht die richtige Kampftaktik.“ Doch Eich zeigte auch Verständnis für den Zugang aus Russland, der kein gelernter Ringer und eigentlich im MMA zu Hause ist. Deshalb fehlt ihm die Kampferfahrung.

Die erhofften technisch überlegenen Siege fuhren Ahmed Alfaraj und Stefan Tonu ein, erwartbar unterlag Hyusein Bekir in gleicher Weise. Dass die Tigers das Federgewicht unbesetzt ließen, wirkte sich nicht aus, weil Abdulla Alfaraj, der aus beruflichen Gründen doch noch kurzfristig absagen musste, gegen den moldawischen EM- und WM-Teilnehmer Demian Liutcanov im ungewohnten Freistil höchstwahrscheinlich vorzeitig verloren hätte. „Es ist nicht so gut ausgegangen, wie wir uns das erhofft hatten“, bilanzierte Eich. ga

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