Neuwieder Schwimmverein und SC Poseidon Koblenz meistern Mammutaufgabe auf 86 Strecken im Duett als bravouröse Ausrichtervereine
Wettkampf in Neuwied: Schwimm-Rheinlandmeisterschaft gleicht einem gut durchorganisierten Durcheinander
Für Wettbewerbe über 86 verschiedene Strecken gingen Schwimmer/innen bei der Rheinlandmeisterschaft im Freibecken der Neuwieder Deichwelle ins Wasser. Fotos: Jörg Niebergall
Jörg Niebergall

Für den neutralen Besucher, der erstmals bei einem großen Schwimmwettkampf wie der Rheinlandmeisterschaft in der Neuwieder Deichwelle am Beckenrand auftauchte, dürfte sich das Gewusel in und um die 50-Meter-Bahn wie eine nicht identifizierbarer Menge von Schwimmern, Kampfrichtern, Helfern, Trainern und lautstark anfeuernden Teamkollegen angefühlt haben.

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Für die Teilnehmer aber gehört es einfach dazu, wenn im Abstand von gerade mal zwei Minuten bereits der nächste Startschuss für das nächste Rennen ertönt. Es war alles angerichtet im großen Becken der Deichwelle in Neuwied, wo der Neuwieder Schwimm-verein 09 (NSV) gemeinsam mit dem SC Poseidon Koblenz (wie schon 2023 die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft) nun die Landesmeisterschaft veranstaltete. Rund ehrenamtliche 50 Kampfrichter, dazu noch mal genauso viele Helfer sowie die Unterstützung des Schwimmverbandes Rheinland (SVR) in Person des Vizepräsidenten Sport, Thomas Wald, es lief alles wie am Schnürchen bei dieser in vier Teilabschnitten aufgeteilten zweitägigen Mammutveranstaltung.

Die nackten Zahlen sprachen für sich. 1382 Meldungen für die 86 verschiedenen Strecken (Altersklassen, Masters, Staffeln) waren eingegangen, davon gleich 607 von der Startgemeinschaft der Vereine Neuwieder SV, SC Poseidon Koblenz, SSV Trier und 1. Koblenzer Schwimmverein (KSV). 144 Meldungen waren aus Daaden, 119 von den White-Sharks aus Bernkastel-Kues eingegangen. Insgesamt 143 Schwimmer/innen waren am Start. Zehn Jahre alt waren die Jüngsten, 85 Jahre „jung“ der Lokalmatador Norbert Körber bei seinem Abschiedsrennen der Älteste.

Der 16-jährige Jannik Nowak (Foto) vom SC Poseidon Koblenz hatte in Neuwied wie sein gleichaltriger Vereinskamerad Erik Salewsky (jeweils 22 Starts) die meisten Einsätze bei der Rheinlandmeisterschaft.
Jörg Niebergall

Mehr als 1000 Medaillen (Gold, Silber, Bronze) hatte der Schwimmverband zur Verfügung gestellt. Veranstalterverein SC Poseidon stellte die beiden Schwimmer mit den häufigsten Starts (jeweils 22), die Koblenzer Nachwuchstalente Jannik Nowak und Erik Salewsky (beide 16 Jahre alt). „Einen kleinen Heimvorteil haben wir schon“, sagt André Salewsky, der Pressewart des SC Poseidon. „Aber das Wasser ist für alle gleich gut. Und besonders am zweiten Tag der Meisterschaft hatten wir ja auch echtes Kaiserwetter.“

Ralf Seuser, Schwimmtrainer des NSV 09, freute sich derweil über die guten Leistungen seiner Talente, die sich auch jetzt in Neuwied wieder ganz vorne in den Ergebnislisten wiederfanden. Magnus Wildermann (Jahrgang 2009) und Benedikt Brenner (2006) hatten sich mit ihren Bestleistungen für sechs Starts, Mera-Emely Kremer (Jahrgang 2008) und Emma Pretz (2009) für sieben und Oliver Bullert (2011) gleich für acht qualifiziert. Die Kraul-Schwimmerin Jasmin Brennecke (2013) bewies ihr Talent im Mehrkampf.

Spätestens am Sonntagabend dürfte auch der neutrale Besucher nach seinem Abstecher zu den Schwimmwettkämpfen ein ganz klein wenig durchgeblickt haben, wie so ein durchorganisiertes „Durcheinander“ funktioniert und welche großartigen Leistungen in der Deichwelle geboten worden sind.

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