Ringen, 2. Bundesliga: VfL Bad Kreuznach bezwingt ASV Hüttigweiler und vergrößert Abstand nach unten
VfL Bad Kreuznach: Eine 3:10-Niederlage bringt den 14:12-Sieg

Langenlonsheim. Spannend bis zum letzten Kampf blieb die Zweitliga-Begegnung des VfL Bad Kreuznach gegen die Ringer vom ASV Hüttigweiler. Zwar führte die Heimmannschaft in ihrem Ausweichquartier in Langenlonsheim vor dem Duell in der 80-Kilogramm-Klasse des Freistils mit 14:10, doch mit einem vorzeitigen Sieg über Magomed Bataev hätte ASV-Ringer Saifedine Alekma seinem Team noch das Unentschieden gerettet.

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Völlig unwahrscheinlich war das nicht, denn der Franzose war 2021 Vize-Europameister und hat an zahlreichen Weltmeisterschaften teilgenommen. Doch Bataev leistete erbitterten Widerstand und führte zur Pause sogar 3:2. „Magomed hat megastark gerungen“, schwärmte VfL-Geschäftsführer Oliver Eich. „Erst gegen Ende hat sich die körperliche Überlegenheit seines Gegners durchgesetzt.“ Bataev verlor 3:10, gab aber nur zwei Mannschaftspunkte ab und sicherte den Bad Kreuznachern somit den 14:12-Erfolg.

„Es war ein hartes Stück Brot, aber unsere Überlegungen sind aufgegangen“, kommentierte Eich den zweiten Saisonsieg, mit dem seine Wrestling Tigers den Vorsprung auf Schlusslicht KSV Krefeld auf vier Punkte ausbauten. Weil Theodoros Singiridis erneut nicht zur Verfügung stand, hatten die Bad Kreuznacher einige Umstellungen vornehmen müssen. Elhan Bayramov und Radu Placinta hatten Gewicht gemacht, um in niedrigeren Klassen antreten zu können, andere Athleten waren nach oben gerückt und nahmen dafür Gewichtsnachteile in Kauf. Zudem setzte der VfL in Ebrahim Jamalpour auf einen Joker. Der gebürtige Iraner ringt schon länger für den Verein, feierte aber sein Zweitliga-Debüt. „Wir hatten gehofft, dass er knapp verliert“, sagte Eich. „Aber Ebrahim hat das Beste herausgeholt und gewonnen.“

Fünf Kämpfe gingen an die Gastgeber, ebenso viele an den ASV, so gab die Höhe der einzelnen Ergebnisse den Ausschlag. Bayramov sicherte den Tigers mit seinem 14:2 drei Mannschaftszähler. Shamil Idrisov gegen einen Nachwuchsathleten und Alexander Riefling mit einer starken Leistung holten mit ihren vorzeitigen Erfolgen sogar die maximale Punktzahl. Neben Jamalpour setzte sich zudem Radu Placinta durch. Wichtige Mosaikteile beim Mannschaftserfolg waren allerdings auch die VfL-Ringer, die zwar verloren, aber ihre Niederlagen knapp hielten. Neben Bataev stach dabei Mykhailo Rudoi hervor, der im Hinkampf Mathis Jochum noch technisch unterlegen war. „Wenn das wieder passiert wäre, wäre es vorbei gewesen“, wusste der VfL-Geschäftsführer um die Bedeutung des Duells. 0:7 lag Rudoi bereits nach zwei Minuten zurück, ein ähnliches Debakel wie in Hüttigweiler schien sich anzubahnen. Doch dem Bad Kreuznacher Athleten gelang noch vor der Pause eine Viererwertung, und dank einer Passivitätsverwarnung an seinen Gegner verkürzte er in der zweiten Runde auf 5:7, gab somit statt vier lediglich einen Mannschaftspunkt ab. „Das war sehr stark“, lobte Eich. „Vielleicht hat es ihm gutgetan, dass er dieses Mal kein Gewicht machen musste.“

Eine Reihe von Angriffen startete Stefan Tonu zwar, doch weil sein Gegner die Mehrzahl von ihnen dank seiner größeren Kraft abblockte, blieb dem VfL-Ringer beim 2:7 eine Revanche für die Hinkampfniederlage versagt. „Wichtig war aber, dass Stefan gegen einen starken Mann nur knapp verloren hat“, sagte der VfL-Geschäftsführer. „Es war ein toller Kampf, eine richtige Augenweide.“

Über die Zeit kam auch Simeon Stankovich im Schwergewicht, lediglich der stilartfremd antretende Jason Partenheimer kassierte nach einer anfänglichen Führung zwei Sekunden vor dem Schlussgong eine Schulterniederlage, die unter dem Strich aber nicht ins Gewicht fiel. Gert Adolphi

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