Ein Problem, mit dem sich auch andere Sportarten in dieser Zeit nach Corona herumschlagen müssen. „Zunehmend fehlen Übungsleitende, um überhaupt Stunden anbieten zu können“, sagt Renate Linn-Reuter: „Das hat weniger mit zu wenig Angebot der Verbände zu tun, das hat mehr mit Menschen zu tun, die sich bereit erklären, für wenig Geld regelmäßig jede Woche in der Halle zu stehen und sich um unseren Nachwuchs zu kümmern.“
Auch die neue Turnwartin Samira Pauli (Heimatverein TuS Rheinböllen) kann da nur beipflichten: „Die Talente sind da, aber die Wartelisten in den Vereinen sind voll, weil Übungsleiter und vor allem Hallenzeiten fehlen.“ Auch die Trainingsbedingungen sind ausbaufähig. Die Halle in Sohren ist top, in Rheinböllen ist die Grundschulturnhalle dagegen eigentlich zu klein, und in Kirchberg fehlen derzeit wegen Hallenproblemen die nötigen Trainingsmöglichkeiten.
Der neue Oberturnwart Thomas Reichardt aus Rheinböllen, der den Dichtelbacher Otto Riedel vor drei Jahren ablöste, sieht derzeit im Übungsleiter-Mangel das größte Problem im Hunsrücker Turnen: „Es kommt nix nach, die Bereitschaft für das Ehrenamt wird immer weniger. Das ist problematisch, genügend Sportler sind da.“
Das sah man in Sohren. 93 Turner von ganz klein (die dreijährige Kalotta Michel vom TuS Kirchberg) bis groß (Isabel Pira vom TuS Rheinböllen war mit 18 Jahren die älteste Teilnehmerin) machten bei den Gau-Minitrampolin-Meisterschaften mit und zeigten durchweg gute Sprünge vom „untersten Niveau“ Strecksprung und Hocke bis zu den „Top-Wertungen“ Salto mit Schraube und Doppelsalto.
Wie das Problem mit den fehlenden Übungsleitern gelöst werden soll, dazu sagte Oberturnwart Reichardt: „Mit viel Geld wie im Fußball zu locken, das wird nicht funktionieren. Wir können nur appellieren und nachhaken beim ältesten Nachwuchs, dass sie Interesse zeigen und eine Übungsleiter-Ausbildung machen.“ Der Anfang ist jedenfalls gemacht. Bei einem Aufbaukurs in Traben-Trarbach, der Assistenten-Übungsleiter-Ausbildung, waren einige „Anwärter“ aus Kirchberg, Sohren und Rheinböllen dabei. „Ich hoffe, sie machen weiter“, sagt Reichardt. Das hofft auch die 1. Gauvertreterin Linn-Reuter, die noch einmal die Bedeutung der Turntrainer unterstreicht: „Sie trainieren zahlreiche Kinder und vermitteln ihnen eine gute Starthilfe auf ihrem weiteren Lebensweg.“
Die Ergebnisse in Sohren
Turnerinnen I: 1. Isabel Pira (TuS Rheinböllen) 45,65 Punkte.
Jugendturnerinnen B: 1. Hanna Christin Kuschel 49,1; 2. Franziska Behr 46,65; 3. Lia-Sophie Stier (alle TuS Rheinböllen) 46,45.
Jugendturnerinnen C: 1. Lisa Ströher (TuS Rheinböllen) 48,35; 2 Nele Krämer (TuS Sohren) 47,00; 3. Helene Kuschel (TuS Rheinböllen) 45,3.
Jugendturnerinnen D: 1. Irina Husch und Ella Hauser (beide TuS Sohren) 44,7; 3. Noa Harkaly-Papp (TuS Rheinböllen) 42,8.
Jugendturnerinnen E: 1. Lara Spreyer (TuS Kirchberg) 40,9; 2. Eva Wagner (TuS Rheinböllen) 40,5; 3. Amelie Klein (TuS Sohren) 40,3.
Jugendturnerinnen F1: 1. Emilia Michel (TuS Rheinböllen) 41,2; 2. Lana Muravenko (TuS Sohren) 40,4; 3. Enissa Reuther (TuS Kirchberg) 40,3.
Jugendturnerinnen F2: 1. Ava Henriette Geib 36,8; 2. Lanea Pauer (beide TuS Rheinböllen) 32,5.
Jugendturnerinnen F3: 1. Sophia Poh (TV Unzenberg-Heinzenbach) 33; 2. Lotta Spreyer (TuS Kirchberg) 32.5.
Jugendturnerinnen F4: 1. Kalotta Michel (TuS Kirchberg) 30,2.
Jugendturner C: 1. Johan Mangold (TuS Rheinböllen) 42,3; 2. Ben Frickel (TuS Sohren) 36,9.
Jugendturner E: 1. Benjamin Junker (TuS Rheinböllen) 37,7; 2. Till Marx (TuS Sohren) 34; 3. Lennard Ginzel (TuS Rheinböllen) 33,6.
Jugendturner F1: 1. Luke Pauer (TuS Rheinböllen) 36,5.