„Wenn du mit einer halben Oberliga-Mannschaft ringst, ist da nichts zu gewinnen“, verdeutlichte Tigers-Trainer Karl-Heinz Helbing und ergänzte: „Dann liegst du ja gleich 0:16 zurück.“ Doch es kam noch schlimmer: Numan Bayram, einer der Leistungsträger der Gäste, war gegen den eminent starken Emil Bekhbudov am Drücker, setzte einen Griff an, doch der Essener übernahm den Schwung, warf Bayram und fixierte ihn auf den Schultern.
Beim 0:20 zur Pause konnten die Tigers schon rein rechnerisch nicht mehr gewinnen, für ein Unentschieden hätten sie ein Wunder gebraucht. „Da kann ich dann ganz entspannt in der Ecke sitzen“, sagte Helbing. Immerhin: Der Trainer des Rhein-Nahe-Teams bekam in den zweiten fünf Kämpfen noch starke Leistungen seiner Athleten geboten. Obwohl Vasile Taran stilartfremd im Freistil ranmusste, steuerte er mit seinem 10:2-Sieg drei Mannschaftspunkte bei. Einen starken Kampf lieferte Stefan Tonu dem Deutschen Meister Ramzan Awtaew, der schon an Welt- und Europameisterschaften teilgenommen hat, und setzte sich mit 13:8 durch. „Da macht sich Stefans internationale Erfahrung bemerkbar“, lobte Helbing.
Vladislav Ivanov ließ sich auch von einer Schultereckgelenksverletzung nicht stoppen und gewann nach vier Minuten technisch überlegen. Nur Sekunden länger brauchte Magomed Bataev für das gleiche Ergebnis. Die einzige Niederlage im zweiten Abschnitt kassierte der ebenfalls durch eine Schulterblessur gehandicapte Jason Partenheimer, der in einen Konter lief und auf den Schultern landete. „Der Kader ist zu klein“, brachte Helbing die Personalnöte auf den Punkt und fügte an: „Aber wir wollen uns nicht beklagen. Die letzten beiden Begegnungen bekommen wir auch noch rum.“