Zum dritten Mal in Folge hatte die Feilbingerterin bei der Sportlerwahl die Nase vorn, war dabei übrigens ähnlich souverän wie auf der Kanustrecke. Denn die Welt- und Europameisterin hatte mehr als doppelt so viele Stimmen eingeheimst wie die zweitplatzierte Aurelia Eislöffel.
Oberst kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus
Für die Trampolinturnerin des MTV Bad Kreuznach war 2023 ebenfalls ein erfolgreiches Jahr, denn auch sie wurde Weltmeisterin – im Synchronwettbewerb. Und auch ihre grandiose Kürübung mit Partnerin Maya Möller versetzte das Party-Publikum in Verzücken. Einer, der aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskam, war Steffen Oberst. Als langjähriger Leiter des Olympiastützpunkts Rheinland-Pfalz/Saarland verfolgt er den Werdegang der Spitzenathleten genau und weiß: „Wir haben in Bad Kreuznach Weltklasseathleten. Wir haben Weltklassevereine und Weltklassetrainer wie Steffen Eislöffel und Walter Senft, das sind Glücksfälle.“ Senft erinnert sich noch gut daran, wie Paulina Pirro einst mit ihren Eltern ins Salinental kam. „Sie ist mit den Klamotten, die sie anhatte, ins Boot gestiegen und schon nach wenigen Minuten geradeaus gefahren. Andere brauchen dafür deutlich länger“, erzählte der KSV-Sportwart und ergänzte: „Die Entwicklung, die sie hingelegt hat, ist brillant.“
Nun steht die nächste Hürde für die 18-Jährige an, der Umstieg von der Jugend zu den Frauen und im April die Qualifikation für das U23-Nationalteam. Derzeit weilt Paulina Pirro beim Warmwassertraining in Dubai. „Das Techniktraining im Winter ist sehr wichtig. Bei der Kälte bei uns ist das schwierig“, berichtete ihre Mutter Andrea Hausmann, die ihre Tochter bei der Sportlerparty vertrat. Für einen Moment war dann auch sie überrascht, denn ihre Tochter hatte per Video eine Grußbotschaft an die Partygäste und an ihren Fanklub geschickt, der in der Kaiserremise zunächst die Daumen drückte und die Sportlerin des Jahres dann ausgiebig feierte. Und auch bei den anstehenden Wettkämpfen wird der Paulina-Pirro-Fanklub wieder für mentale Unterstützung sorgen.
Ihre Premiere auf der Party-Bühne gab Hanna Kaiser, die auf dem Bronzerang landete. Sie stammt von der Mosel und hat über ihre Trainerin Jenny Müller den Weg zur TuS Kirn gefunden. Sie verriet, dass sie den Rheinland-Pfalz-Rekord, den sie mit dem Diskus 2023 gleich zweimal verbesserte, eigentlich schon im Jahr zuvor hatte knacken wollen. Und ihr Ziel für die neue Saison? „Zwei, drei, vier Meter drauf, so 56 Meter, das wäre schon top“, erzählte die sympathische Leichtathletin.
Ein neues Gesicht auf Rang zwei
Auch bei den Sportlern gesellte sich zu zwei bekannten Party-Gästen ein neues Gesicht: Tim Hulsey, der als Torschützenkönig der Landesliga auf Rang zwei gewählt wurde. „Es macht mich als Kreuznacher Bub stolz, hier zu stehen, noch dazu mit solch tollen Sportlern“, sagte der Spielertrainer des TuS Hackenheim. Den Bronzerang belegt in MTV-Höhenflieger Fabian Vogel ein weiterer Synchron-Weltmeister, der sich zudem Hoffnungen machen darf, bei den Spielen in Paris dabei zu sein. „Olympia ist der Traum eines jeden Sportlers, und den möchte ich mir natürlich erfüllen“, sagte der 28-Jährige, für den es am Dienstag zum nächsten Weltcup geht. Die Partygäste werden ihm mit Sicherheit die Daumen drücken, dass sich sein sportlicher Traum erfüllt.
Ein klares Ziel hat auch Felix Georg vor Augen, der zum dritten Mal hintereinander zum Sportler des Jahres gewählt wurde – ebenfalls mit einem ordentlichen Vorsprung. In seinem letzten Jahr in der Jugend möchte der 17-jährige Turner des TV Hennweiler noch einmal durchstarten. „Mal schauen, wie weit es bei den Einzelwettkämpfen geht. Die deutsche Jugendmeisterschaft wäre schon cool“, erzählte Georg, der sich über die Unterstützung seiner Fans und die erneute Auszeichnung zum Sportler des Jahres freute. Ab September will er sein Können zudem wieder in einer Mannschaft unter Beweis stellen. Ein erneuter Start für den Drittligisten TV Weißkirchen ist denkbar, aber auch ein Wechsel in die Zweite Liga könnte eine Option sein für den Bronzemedaillengewinner beim Deutschland-Cup. An Zielen für das Jahr 2024 mangelt es den beliebtesten Sportlerinnen und Sportlern im Kreis Bad Kreuznach wahrlich nicht...