Schinderhannes-Schwimmfest: Starke Rückkehr nach zwei Jahren Coronapause - Fast 1300 Starts - Freude beim VfR Simmern
Schinderhannes-Schwimmfest: Bei der letzten Staffel bebt das Freizeitbad
Für Marlon Bohn vom VfR Simmern war das Schinderhannes-Schwimmfest wie für einige andere junge VfRler der erste Wettkampf – und den meisterte er mit Bravour, unter anderem mit dem Sieg über 50 Meter Brust. Foto: B&P Schmitt
B&P Schmitt

Das Schinderhannes-Schwimmfest des VfR Simmern ist zurück. Und wie. Mit fast 1300 Starts gab es Zahlen fast so wie vor der Coronapause. Und es gab fast nur zufriedene Gesichter.

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Anja Huhn ist die Abteilungsleiterin der VfR-Schwimmer und sie war „sehr zufrieden“ mit der Neuauflage, weil „die Anzahl der Schwimmer gestimmt hat, alle waren gut gelaunt, die Stimmung war wie vor Corona, das war schön zu erleben“. Zwei pickepackevolle Tage Schwimmen waren angesagt. 16 Vereine aus drei Verbänden (Saarland, Südwest und Rheinland) hatten ihre Sportler nach Simmern entsandt, die meisten kamen logischerweise vom Lokalmatadoren VfR, der insgesamt 61 Schwimmer (31 weibliche und 30 männliche) ins Rennen um die Platzierungen im „alten“ Freizeitbad schickte.

Es wird das letzte Schinderhannes-Schwimmfest dort gewesen sein, denn 2023 wird das neue Hallenbad fertig. „Wir freuen uns schon sehr darauf“, sagt Anja Huhn. In der Zeit der Umstellung von alt auf neu werden die Simmerner etwas improvisieren müssen und in Nachbarbäder wie Rheinböllen, Kirn oder Kastellaun ausweichen, aber Huhn weiß auch: „Komplett werden wir es nicht kompensiert bekommen, denn unsere Schwimmer aus der ersten Mannschaft sind viermal die Woche im Wasser plus Athletiktraining.“ Aber andererseits sagt sie auch: „Während Corona konnte man eine ganze Zeit lang gar nichts machen, von daher werden wir das schon hinbekommen.“

Apropos Corona: Die Pandemie hat den VfR nicht wirklich Mitglieder gekostet. „Die Zahlen sind gleich geblieben“, weiß die Simmerner Abteilungsleiterin, „wir haben 150 Mitglieder, 90 davon sind aktiv, es hat uns keine fünf Kinder gekostet. Und es gibt immer noch Wartelisten.“ Listen gab es auch unglaublich viele beim Schwimmfest, das Ergebnisprotokoll umfasst satte 75 Seiten. Da alle Leistungen im Blick zu haben, fällt nicht leicht. Huhn sah es insgesamt so: „Es waren viele kleine und tolle Ergebnisse.“ Streckenrekorde gab es heuer keine, wobei Huhn auch zwei Dinge zu bedenken gibt: „Das ist natürlich nicht leicht und zum einen auch Corona geschuldet. Und die Messlatte liegt natürlich hoch.“

Denn wenn die Rekorde von VfR-Schwimmern wie Christian Keber oder Laura Simon gehalten werden, ist es natürlich nicht einfach, dagegen anzuschwimmen. Laura Simon war nicht weniger als Deutsche Meisterin über 50 Meter Brust 2015 sowie 2016 und Keber DM-Zweiter 2019 über 1500 Meter Freistil. Oder Johannes Conrad. Oder Kimberly Scheiber. Ob es in den VfR-Reihen aktuell solche Talente gibt, mag Huhn nicht mit Namen beantworten: „Wir haben ein paar Kandidaten, die sich für die Süddeutschen qualifizieren wollen.“

Was auf jeden Fall ein Höhepunkt der zwei Tage war, war die Abschlussstaffel über 4 x 100 Meter Freistil, die die vier starken Simmerner Jan-Luca Mühlbach, Valentin Weiß, Levii Pilger und Dominik Scherer hauchdünn in 3:55:88 Minuten gewann. „Da hat die Halle noch mal gebebt“, erinnert sich Huhn. Weiß, Pilger und Lilli Bender, die bei sechs Starts fünfmal gewann, werden kommendes Wochenende versuchen, sich in Karlsruhe für die Süddeutschen Meisterschaften zu qualifizieren.

Für viele VfR-Schwimmer geht es zum Nikolausschwimmfest nach Bad Kreuznach. Huhn hofft, dass sich das Wettkampfgeschehen 2023 wieder komplett normalisiert. „Dieses Jahr waren es ja noch nicht wieder so viele Wettkämpfe“, sagt sie. Das eigene Schwimmfest fand aber statt – und lieferte im Überblick starke Statistiken für den VfR. 305 Starts gab es insgesamt, 75 Mal Platz eins, 59 Mal Platz zwei und 44 Mal Platz drei. 166 Mal durften sich die kleinen und großen Kreisstadt-Schwimmer über persönliche Rekorde freuen. Was Anja Huhn und ihre Mitstreiter sowie Helfer zusätzlich freute: „Der Ablauf war reibungslos, es war eine runde Sache.“

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