Schachbundesliga: 4,5:3,5 im Aufsteigerduell - Baden-Baden ist zu stark
SC Heimbach-Weis/Neuwied sorgt in der Bundesliga für Furore: Aufsteiger siegt schon zum zweiten Mal

Remagen. Die zweite Doppelrunde in der Schachbundesliga führte den SC Heimbach-Weis/Neuwied nach Remagen, wo der Aufsteiger auf den SC Ötigheim und die OSG Baden-Baden traf. Wie schon in der Doppelrunde zuvor bei ihrer Bundesligapremiere standen am Ende ein Sieg und eine Niederlage zu Buche.

SC Heimbach-Weis/Neuwied – SC Ötigheim 4,4:3,5. Im Kampf um den Klassenverbleib ist jeder Sieg Gold wert, sodass vor allem Duellen gegen Mitaufsteiger eine große Bedeutung zukommt. Gegen das Team des SC Ötigheim wollte die Mannschaft um den Heimbach-Weiser Teamkapitän Christian Fink beide Punkte mitnehmen, was ihr tatsächlich auch gelang. Mit 4:5:3,5, dem knappsten aller Ergebnisse, behielt die Neuwieder Mannschaft die Oberhand und machte dadurch einen wichtigen Schritt in Richtung ihres selbst gesteckten Saisonziels. Dabei hätte der Sieg sogar noch höher ausfallen können, denn an Brett eins verwaltete der Großmeister (GM) Leon Livaic lange Zeit eine Gewinnstellung für den SC Heimbach-Weis/Neuwied. Gegen den starken rumänischen GM Alexander Motylev hatte der Kroate eine Dame für Turm und Läufer, was bei genauem Spiel zum Gewinn geführt hätte. Doch sein Gegner konnte sich in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel retten, das hoffnungslos remis war. Dennoch war GM Livaics Schwarzpartie über weite Strecken eine Glanzleistung. Die entscheidenden Siege steuerten der tschechische GM Jan Krejci und der Internationale Meister (IM) Lukas Winterberg bei. Der Lokalmatador konnte dabei nachweisen, dass man mit Schwarz auch in der Französisch-Abtausch-Variante erfolgreich sein kann. Die Eröffnung gilt allgemein als sehr remisverdächtig.

SC Heimbach-Weis/Neuwied – OSG Baden-Baden 2,5:5,5. Tags darauf bekam es der SC Heimbach-Weis mit der OSG Baden-Baden zu tun. Hier lautete die Devise, sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Schließlich war der Serienmeister aus der weltbekannten Kurstadt mit einer Weltauswahl angetreten. Die meiste Aufmerksamkeit beim Saalpublikum erhielt die Partie an Brett eins, an dem der deutsche Großmeister (GM) Vincent Keymer für Baden-Baden Platz genommen hatte. Der 19-jährige Deutsche aus dem rheinhessischen Saulheim klettert seit einigen Jahren in der Weltrangliste kontinuierlich nach oben. Momentan befindet er sich auf Platz 14.

Um GM Keymer herauszufordern, schickte Heimbach-Weis GM Leon Livaic in den Kampf. Lange Zeit befand sich die Partie im Gleichgewicht, bevor der kroatische GM in Zeitnot in einen Damentausch einwilligte, der zumindest einen Bauern kosten sollte. Zwei Züge später kapitulierte GM Livaic bereits, denn durch einen taktischen Trick ging ein weiterer Bauer abhanden. Insgesamt war der Auftritt von Kapitän Finks Mannschaft aller Ehren wert. Selbst die meisten Verlustpartien waren lange Zeit ausgeglichen. Held des Tages auf Seiten des Underdogs war Tim Ronge, der bei seinem ersten Bundesligaeinsatz überhaupt an Brett acht zu einem überzeugenden Sieg kam.

Top-News aus dem Sport