Der SC Heimbach-Weis/Neuwied hat beim Saisonfinale in der ersten Schachbundesliga im niederbayerischen Deggendorf den Klassenverbleib perfekt gemacht. Obwohl die Ausgangslage vor den abschließenden drei Runden recht komfortabel war, führten einige überraschende Punktgewinne der Konkurrenz dazu, dass die Entscheidung über den Verbleib in der Liga erst in der letzten Runde fiel.
SC verkauft sich bestmöglich
Zuvor hatten die Rheinländer zwei erwartbare Niederlagen einstecken müssen. Dabei verloren sie gegen den SC Viernheim, Meister der Vorsaison, mit 2:6, während sie tags darauf gegen den designierten Meister Düsseldorfer SK mit 3:5 unterlagen. „Nichtsdestotrotz haben wir uns dabei so teuer wie möglich verkauft“, gab sich Teamkapitän Christian Fink dennoch zufrieden. Immerhin konnten die Heimbach-Weiser den schier übermächtigen Gegnern einige Remis abtrotzen, mit denen man im Vorfeld nicht unbedingt rechnen konnte.
So traf der SC auf zwei Ausnahmeteams, gespickt mit zahlreichen Großmeistern aus der Top 50 der Weltrangliste. Die Tabellenkonstellation vor der abschließenden Runde gestaltete sich so, dass mittlerweile nur noch ein Absteiger gesucht wurde. Dabei konnten die Heimbach-Weiser darauf hoffen, dass der einen Mannschaftspunkt hinter ihnen liegende Konkurrent SV Mülheim Nord keine weiteren Punkte hinzubekommen würde, spielte dieser doch gegen die OSG Baden-Baden, Serienmeister vergangener Tage und aktueller Dritter der Tabelle.
„Mitentscheidend für den Erfolg war sicherlich unser guter Teamspirit.“
Christian Fink, Teamkapitän SC Heimbach-Weis/Neuwied
In der Tat bekam die Fink-Truppe Schützenhilfe von den Kurstädtern, denn das Team mit der deutschen Nummer eins, GM Vincent Keymer, gewann deutlich mit 6,5:1,5, wodurch die Mülheimer auf einem Abstiegsrang verblieben. Damit war der Ausgang der Begegnung des SC Heimbach-Weis/Neuwied gegen die SG Solingen nur noch statistischer Natur. Umso erfreulicher war, dass am Ende sogar ein Sieg gegen die favorisierten Klingenstädter heraussprang, der zudem mit 5,5:2,5 recht deutlich ausfiel.
Hervorzuheben ist dabei die Partie am Spitzenbrett, wo GM Leon Livaic den aufstrebenden niederländischen GM Max Warmerdam bezwingen konnte. So beendeten die Heimbach-Weiser die Saison als Elfter von 16 Teams und dürfen weiterhin in der stärksten Liga der Welt spielen. „Mitentscheidend für den Erfolg war sicherlich unser guter Teamspirit“, resümierte Christian Fink.

Fleißigste Punktesammler über die gesamte Spielzeit waren GM Jorge Ferreira (8 Punkte aus 14 Partien), GM Jakub Kosakowski (7/11) und IM Lukas Winterberg (7,5/13). Auch die Ergebnisse an den beiden Spitzenbrettern können sich sehen lassen. GM Livaic erzielte an Brett eins immerhin einen Score von 4/11, wobei ihm im Spiel gegen den Düsseldorfer SK ein Remis mit Schwarz gegen die Nummer vier in der Welt, den indischen GM Arjun Erigaisi, gelang. Sehr solide und zuverlässig spielte GM Martin Krämer an Brett zwei, der gegen eine sehr starke Konkurrenz elfmal Remis spielte und nur einmal verlor.